Markus KavkaHerr Kavka, Sie haben sich vor kurzem in Ihrer Sendung „Kavka vs. the Web“ als Peter Kloeppel 2.0. bezeichnet. Was hat es damit auf sich?

Ich bin da in jeder Folge jemand anderer. Peter Kloeppel 2.0. hat sich angeboten, weil ich früher wegen meiner „Newsmag“-Moderation immer mal wieder als Peter Kloeppel von MTV bezeichnet wurde. Das hab ich aufgegriffen.

Bilden Sie und Maybrit Illner jetzt das neue ZDF-Internet-Traumpaar? Frau Illner versucht ja grade über Youtube an jüngere Zuschauer für ihre Sendung heranzukommen.

Wenn dem so wäre, wäre ich natürlich hocherfreut und sehr geehrt. Aber ich glaube, da bin ich noch ein paar Meter von entfernt. Wir wollen jetzt auch nicht nur in die klassische Talkrichtung gehen. Was wir vorhaben, würde ich eher ein ‚Hybrid-Magazin’ nennen. Wir haben auch Gäste und ein Studiopublikum, aber bei uns spielen die Beiträge und Reportagen eine größere Rolle als in einer klassischen Talkshow.
 

 
Stimmt es eigentlich, dass Sie sich erst mit 40 Jahren ihren ersten eigenen Laptop gekauft haben? Und wenn ja, wie passt das zusammen mit einem Image als neues, hippes, digitales ZDF-Gesicht?

Ja, das ist richtig. Ich habe den Laptop auch nur gekauft, weil ich sonst meinen iPod nicht benutzen könnte. Bei MTV hatte ich natürlich einen Rechner im Büro. Aber ich habe es immer genossen, dass dann wirklich um 19 Uhr Feierabend war – ohne Computer. Mein Web2.0-Konsum kam also nur im privaten Bereich ziemlich spät. Ansonsten nutze ich das Netz intensiv und kenne mich damit aus. Ich habe unter anderem schon seit Jahren einen Myspace- und einen Facebook-Account. Aber man muss natürlich auch sehen, dass ich noch aus einer Generation stamme, die nicht mit Computern aufgewachsen ist. Das musste ich mir alles draufschaffen, da ist keine natürliche Begabung da gewesen. Wenn beim Rechner irgendwas nicht funktioniert, stehe ich wie der Ochs vorm Berg.

Muss man dem ZDF jetzt eigentlich Beifall spenden, weil es eine Sendung wie „Kavka“ ausprobiert oder muss man es feige nennen, weil es die Sendung in einem Spartenkanal versteckt?

Es war der Wunsch aller Beteiligten, also auch meiner, die Sendung erst mal kleiner zu starten. Wir wollten mit dem Piloten nicht so einen großen Aufschlag machen und haben uns sogar ein bisschen über das große Interesse daran gewundert. Die neue Sendung „Kavka“ ist von beiden Seiten eher als eine ganz zarte Annäherung gedacht. So ein Format gibt es ja noch überhaupt nicht im TV. Wir wollten das bewusst klein halten und uns ein halbes Jahr Zeit geben, um das Format weiterzuentwickeln. Das ist beim ZDF auch das Schöne und viel entspannter als bei den privaten Sendern: man macht in aller Ruhe einen Piloten und nicht gleich eine Sendung, die dann nach zwei Wochen wieder verschwindet, wenn die Quoten nicht stimmen.