Bild: ProSiebenUnd wie sieht es bei „Focus TV“ aus?

„Focus TV“ ist zuletzt nicht mehr so begeistert von allen Zielgruppen nachgefragt worden. Und letztlich muss man irgendwann sagen: Es ist besser, sich auf neue Ideen konzentrieren. Wir arbeiten zum Beispiel u.a. auch mit dem „Focus TV“-Team an einem History-Programmevent im nächsten Jahr.

Was für einen History-Programmevent?

Wir werden im Frühjahr einen History-Monat machen. Das würde man vielleicht nicht von ProSieben erwarten. Aber das Thema Geschichte ist nicht so weit von unserer Zielgruppe entfernt: die meisten PC- und Videospiele haben einen geschichtlichen Hintergrund. Die Bereitschaft, sich mit spannenden historischen Geschichten auseinander zu setzen, ist unserer Meinung nach da. „Galileo“ wird natürlich der Anker für diesen History-Monat sein. Die Programmierung wird aber alle Genres betreffen.
 

 
Die Event-Programmierung lief im kleinen Rahmen beim Disney Day ja auch sehr gut. Sind auch solche Themen-Tage vorstellbar?

Event-Tage sind definitiv ein Thema, das wir pushen werden. Einen Disney Day können wir nicht wöchentlich veranstalten, aber wir machen ihn natürlich sehr gerne wieder. Wir überlegen darüber hinaus, wie wir neue thematische Cluster bilden und welche Event-Programmierungen sich daraus ergeben können. Wir hatten in diesem Jahr schon sehr erfolgreich den „Bully“-Tag im September und einen „Superhelden-Tag“ im November.

Kommen wir konkret zu einem gerne besprochenen Format. „Stromberg“. Vom Sorgenkind zum Quotenerfolg. Will ProSieben eine fünfte Staffel?

(lacht) Über die Zukunft von „Stromberg“ reden wir ja immer. Natürlich werden wir mit Brainpool, mit Autor und Produzent Ralf Husmann und mit Christoph Maria Herbst über eine weitere Staffel sprechen. Aber das hat keine Eile, auch wenn ich hoffe, dass es nicht noch einmal zweieinhalb Jahre bis zur Fortsetzung dauert, wenn sie denn kommt. Das könnte ich schwer verkraften, weil das auch eine meiner Lieblingsserien ist. Ansonsten kann ich nur sagen: Es ist ein schönes Ritual über die Fortsetzung von „Stromberg“ zu spekulieren. Lassen Sie uns das Ritual doch pflegen.

Neben der neuen Staffel hat die Kampagne für den fiktiven Ort Finsdorf viel Aufmerksamkeit gefunden. Wie kamen Sie auf die Idee?


Die Idee zu dieser Kampagne ist im Grunde aus unserem Markenkern geboren. Den haben wir mit dem Wort „Everytainment“ definiert. Dahinter steht die Auffassung, dass ProSieben nicht nur im Programm, sondern auch im Marketing alle Plattformen nutzen muss. Das haben wir z.B. schon bei „Fringe“ oder den „Simpsons“ mit ungewöhnlichen Kampagnen umgesetzt. Und die Finsdorf-Kampagne, besonders die Website, kommt  bestens an. Virale Werbung ist die Königsdisziplin, weil sie so gut sein muss, dass sie Multiplikatoren findet. Und das ist uns mit Finsdorf gelungen. Übrigens so gut, dass sich bei uns tatsächlich ein Ort gemeldet hat, der Partnerstadt von Finsdorf werden will (lacht). Aber man kann solche Kampagnen nicht für jedes Programm umsetzen oder erzwingen.