Servus TVMit diesen von der Region unabhängigen Sendungen meinen Sie u.a. den Sporttalk?

Martin Blank: „Sport und Talk“, ein 105-minütiger Sporttalk live in der Primetime und sie werden es ahnen, in Full HD produziert und ausgestrahlt, sucht auch im deutschen Fernsehen seines Gleichen. Und wir hatten auch schon dreimal Felix Magath da. Oder Norbert Haug. Oder Sebastian Vettel und Mark Webber.

Mensch, wie sind Sie bloß an Vettel und Webber rangekommen (lacht) ...

Martin Blank: (lacht) Ja, hier hilft es uns bei der Gästesuche natürlich, dass wir eine 100-prozentige Tochter des Red Bull-Konzerns sind. Aber wichtig ist hier: Wir können darauf zurückgreifen, wenn wir wollen. Wir müssen nicht.
 

 
Nochmal zurück zur Frage wie sich Servus TV sieht. Damit wollte ich die Frage verbinden: Will Servus TV auch in Deutschland angreifen?

Martin Blank: Ja.

Wolfgang Pütz: Der Sport-Talk, der Kultur-Talk, Literatur-, Kunst- und Musikformate, Dokumentationen und Reportagen dürfen auch in Köln, Hamburg und Berlin geschaut werden. Wir kümmern uns ja nicht ohne Grund um die Verbreitung in Deutschland.

Wo Sie grad alle Genres durchgehen. Gibt es denn Bereiche in denen Sie offen sind für Ideen und Vorschläge von Produktionsfirmen?

Wolfgang Pütz: Im Bereich Comedy und Kabarett haben wir schon angefangen, aber das ist natürlich schwieriger als die Bereiche Wissenschaft oder Technik, weil man bei Unterhaltungsformaten eben auf Geschmäcker der verschiedenen Länder Rücksicht nehmen muss. Worüber die Schweiz lacht, lacht nicht unbedingt Österreich. Und was hier unterhaltsam oder lustig ist, interessiert in Deutschland vielleicht niemanden. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, einen gemeinsamen Nenner aller Zuschauer zu finden, ohne damit gleich zu verflachen. Auch im Bereich Wissen und Quiz überlegen wir, aber da gibt es noch nichts Konkretes. Dann denken wir an Bürgerbeteiligungsformate, wie es sie ja auch in Deutschland beispielsweise mit „Hallo Ü-Wagen“ beim WDR gab. Das lässt sich sehr gut in unserem Sendegebiet umsetzen.

Martin Blank: Wir brauchen aber bitte keine Vorschläge für Kochformate mehr. Damit können wir schon die Autobahn bis nach Wien pflastern.

Kommen wir zum Schluss nochmal zu Ihrem Mutterkonzern. Der hat bei Servus TV mit seinen Lifestyle- und Sport-Aktivitäten ein Fensterprogramm. Wie passt das zum Rest des Programms?

Martin Blank: Das Red Bull TV-Fenster zeigt an zwei Abenden in der Woche Events die im Namen von Red Bull weltweit stattfinden, wie zum Beispiel die Red Bull Air Races, X-Fighters oder Cliff Diving. Das ist eine für uns sehr spannende Programmfarbe, weil es junges und modernes Fernsehen ist, was ganz der Marke Red Bull entsprechend auf höchstem Niveau, auch in Full HD, produziert ist. Wir selbst könnten kein vergleichbar spektakuläres Angebot für junge Zuschauer aus dem Ärmel schütteln.

Herr Blank, Herr Pütz, herzlichen Dank für das Gespräch