Jane Lynch / GleeJetzt sind Sie beide schon länge im Geschäft. Trotzdem: Wie erleben Sie den Hype um die Serie?

Jane Lynch (Foto): In dieser Welt mit 24 Stunden-Berichterstattung und TMZ.com kann ich nicht mal mehr einen Kaffee holen gehen ohne dass Fotos von mir gemacht werden (lacht). Da will ich mir gar nicht vorstellen, wie es erst für Lea Michele oder Cory Monteith sein muss. Die Kids sind über Nacht berühmt geworden. Aber sie händeln das sehr gut und sind da auch viel offener für, wenn man sich nur anschaut wie oft sie mit ihren Fans twittern. Die Tatsache, dass „Glee“ durch Gesang, Tanz und Schauspielerei sehr fordert, diszipliniert sehr gut. Das hilft auch beim Umgang mit dem Ruhm.

Matthew Morrison: Es war schon gerade in den ersten Wochen sehr cool. Das kannte ich so nicht vom Broadway. Fernsehen ist ein verrücktes Medium: Man ist jede Woche in Millionen Wohnzimmern, was bei manchen Zuschauern das Gefühl weckt, sie würden mich persönlich kennen. Das führt schon mal zu lustigen Situationen, wenn ich Fans treffe.

Was erzählen Ihnen die Fans denn?

Matthew Morrison / GleeMatthew Morrison (Foto): Mir erzählen Kids freudestrahlend, dass sie dank "Glee" den Mut gefunden haben, in einem Schulchor mitzumachen oder sich anderweitig künstlerisch auszudrücken. Das geht mir persönlich ans Herz und inspiriert mich. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat es Kunst und Kultur schwer, auch an den Schulen. Aber jetzt wo "Glee" so erfolgreich ist, kann kein Schuldirektor mehr die Budgets für Musik und Kunst kürzen, weil es plötzlich wieder cool ist. "Glee" hat etwas bewegt.

Chris Colfer: Unsere Generation ist so schnell: Fan-Mails, Messages, Tweets. Das kommt alles irre schnell. Ich merk das, wenn eine „Glee“-Folge im Fernsehen läuft. Binnen Sekunden hab ich die Reaktionen in meiner Hosentasche. Mit seinem Handy hat man seine Fans heute immer dabei.

Jane Lynch: Also ich hab bislang immerhin noch keine verstörenden Leserbrief bekommen. Manchmal muss ich jetzt halt die Seitenstraßen benutzen weil ich vor lauter Fans sonst nicht vorwärts komme, aber alles ist gut. Bis jetzt kamen auch noch keine Liebesbriefe aus Gefängnissen mit komischen Fotos.

Jane, Ihre Rolle des sadistischen Cheerleader-Coachs Sue Sylvester ist eine der beliebtesten Figuren der Serie. Wie erklären Sie sich das?

Jane Lynch: Sue Sylvester findet Deinen schwachen Punkt und nutzt das gnadenlos aus. Wir mögen das, weil es einfach nicht nett ist und sich niemand von uns das trauen würde, auch wenn wir alle das manchmal gerne machen würden. Ich habe schon Lehrer getroffen, die mir ihr Leid geklagt haben und sagten „Gott, wie gerne würde mal sagen, was Sue Sylvester sagt.“

Haben Sie etwas mit Sue Silvester gemein?

Jane Lynch: Den Kampfgeist vermutlich. So stark zu sein, dass niemand mitbekommt ob es innen drin vielleicht ganz anders ausieht? Sagen wir so: Ich musste nicht zu tief in mich gehen um Sue Silvester zu finden. Sie ist die Übertreibung eines Teils von mir, den ich sonst gut unter Kontrolle habe (lacht).