Ulla Kock am Brink als Moderatorin sorgt dafür, dass es in der Sendung kräftig „menschelt“ - bekommt diese Komponente noch mehr Gewicht, wenn sie künftig sogar mit Paaren interagieren kann?

Natürlich hat sie jetzt Möglichkeit, noch mehr zu kommunizieren. Das ist ein klarer Vorteil. Ulla Kock am Brink zeichnet vor allem eine große Leidenschaft und eine große Empathie für ihre Kandidaten aus. Sie freut sich jetzt einfach doppelt mit unseren Paaren.

In Deutschland hatten es Spielshows in den letzten Jahren ziemlich schwer - ganz im Gegensatz zu anderen Ländern wie beispielsweise den USA. Woran liegt das?

Ich denke nicht, dass die Deutschen allgemein weniger mit Spielshows anfangen können, sondern, dass uns einfach die richtigen Formate gefehlt haben. Wenn man spannende Formate hat, die einen Wettbewerbscharakter haben, funktionieren sie auch hierzulande. Wir haben da den Vorteil, dass die perfekte Minute fast immer spannend ist. Schafft es ein Kandidat in der 58. Sekunde, ist das fast wie ein Tor in der letzten Spielminute beim Fußball. In Deutschland ist es außerdem noch besonders wichtig, sympathische Kandidaten zu finden, denen man einen Gewinn auch gönnt. Da unterscheiden wir Deutschen uns doch von anderen Nationen. Wir müssen alle noch lernen, etwas großzügiger zu denken.

Dass die meisten Deutschen den Kandidaten nur bei entsprechender Leistung einen Gewinn gönnen, ist wohl auch der Grund für den Erfolg der Quizshows...

Richtig, da ist Leistung dahinter, da ist Wissen dahinter, da sieht man eine deutsche Tugend. Ich glaube aber, dass die Entwicklung generell dahin geht, dass wir auch in Deutschland zu einer größeren Leichtigkeit kommen.

Ist es denn nach den Erfolgen der „Perfekten Minute“ und danach auch „Mein Mann kann“ einfacher geworden, mit Spielshow-Ideen an Sender heranzutreten?

Definitiv. Es war schon ein besonderes Ereignis, dass nach all den Jahren eine Spielshow auf einem doch recht schwierigen Sendeplatz am Freitagabend gegen starke Konkurrenz bestehen konnte. Natürlich sind da die Sender aufmerksam geworden und jetzt auch offener, über solche Konzepte nachzudenken. Wobei alle besonders auf den Wettbewerbscharakter Wert legen.

Nun ist Shine zwar ein großer internationaler Konzern, hat in Deutschland aber vor rund eineinhalb Jahren von Null angefangen. War es schwer, sich neu im doch recht umkämpften deutschen Produzentenmarkt zu etablieren?

Wir sind mit der Entwicklung von Shine Germany sehr zufrieden. Wir haben uns da aber von vornherein auch nicht viel vorgemacht: Natürlich ist die internationale Shine-Gruppe noch sehr viel größer und hat viele Formate, die in Deutschland aber teilweise schon umgesetzt worden waren. Wir müssen da genauso hart arbeiten wie unsere Mitbewerber. Aber der Vorteil ist, dass wir das aus einer gesicherten Position heraus machen. Das lässt einen mit einem guten Gefühl an Dinge herangehen.