Nach dem Zuschauer- und Kritiker-Erfolg kam im Herbst plötzlich die Meldung aus den USA, dass man die Serie dort adaptieren will. Wie haben Sie davon erfahren?

Mir hat das unser Produzent, Markus Brunnemann, erzählt. Erst hatte ich da gar kein Gefühl zu, weder positiv noch negativ. Aber er sagte dann „Annette, das ist total super“. Wahrscheinlich weil er viel Geld damit verdient, ich weiß es nicht (lacht). Ist schon toll, wenn man sich vor Augen führt, dass das bislang noch nie passiert ist. An Ideen mangelt es in den USA ja eigentlich nicht. Und dann ist eine Idee aus Deutschland überzeugender als all die Kreativen drüben? Super. Es freut mich, aber erstmal abwarten, was draus wird, oder?

Ja, natürlich. Aber googelt man dann nicht neugierig nach der Kollegin, die die eigene Rolle dann in der US-Version spielen soll?

(lacht) Unser Team ist sehr witzig, typisch kölsch eben. Ich hatte plötzlich Fotos von Amanda Walsh überall in meiner Garderobe und in der Maske hängen. Dazu eine kleine Anekdote: Der amerikanische Kurt Lowinski sollte eigentlich nicht im Rollstuhl sitzen. Das haben sie erst einen Tag vor Drehbeginn geändert, jetzt sitzt er doch im Rollstuhl.

 

 

Und warum wollte man das ursprünglich ändern?

Unser Produzent Markus Brunnemann war drüben und hat ein bisschen erzählt. Es hieß, dass eine Figur im Rollstuhl in den USA nicht so gut ankommt. Daraufhin stellte sich die Frage, welches Problem Dannis Vater stattdessen haben soll. Und was wars? Er sollte ein Alkoholiker sein. (lacht) So unterschiedlich sind die Mentalitäten. Das wiederum würde bei den deutschen Sendern nicht so einfach durchgehen. Interessant wie die Tabus so gelagert sind. Mit Alkoholismus tritt man den Deutschen sofort auf den Schlips. Ein Schlückchen in Ehren - das gehört hier doch zur Kultur...

Was steht denn neben „Danni Lowinski“ dieses Jahr bei Ihnen an?

Erstmal gibt es die Idee, den Plan und die garantierte Umsetzung einer sechswöchigen Pause in der ich nicht ans Telefon gehen werde. Und danach drehe ich einen Kinofilm mit Marianne Sägebrecht.

Und dann gibt es ja die Absicht von Sat.1 die „Wochenshow“ wieder neu aufzulegen. Sind Sie mit dabei oder soll das mal eine neue Generation machen?

Eine neue Generation. Boah, Sie sind ja brutal. Da fühlt man sich ja wie ein Fußballer, der mit Mitte 30 zum alten Eisen gehört. Aber ich gebe diese Aufgabe gerne weiter an andere lustige Frauen, die Bock haben auf die „Wochenshow“.

Und wenn die Quoten so ausfallen, wie sie zu erwarten sind, dann sind Sie auch bereit für Staffel 3 von „Danni Lowinski“? Oder wartet man erstmal ab?

Falls es dazu kommt, bin ich wieder dabei (lacht). Wenn die Leute uns auch diesmal wieder so zahlreich einschalten. Aber das tun die doch oder?

Man darf wohl davon ausgehen. Herzlichen Dank für das Gespräch Frau Frier.