Anhand der bisher gezeigten Eindrücke wird der Zuschauer, der den Tag mit Sky Sport News HD bestreitet, einen deutlich amerikanisch geprägten Kanal sehen, inklusive der typischen Doppelmoderation...

Doppelmoderationen, wie wir sie haben werden, scheint ein internationaler Standard bei Sportnachrichten zu sein – in wenigen Ländern ist das anders. Sie haben recht: Wir haben uns von der Visualität und der Entwicklung des Konzeptes von bestimmten Vorlieben beeinflussen lassen. Ich bin großer Fan der amerikanischen Sportberichterstattung. Das gilt auch für Sky-Sportchef Burkhard Weber und natürlich erst recht für Brian Sullivan. Wir haben eine US-amerikanische Agentur beauftragt, die die Grafiken für uns designt. Dadurch wollen wir eine Tonalität treffen, die es in dieser Form in Deutschland noch nicht gibt. Letztlich ist es allerdings nicht zu amerikanisch, es ist eher ein deutsches Angebot mit internationalem Zuschnitt.

Dazu passt ja die Verpflichtung von Anchor-Moderatorin Kate Abdo. Wie kam es eigentlich zu ihrer Verpflichtung? Das ist ja nun kein Name, auf den man sofort gekommen wäre.

Marcel Reif rief mich eines Tages an und sagte, sein Freund Raphael Honigstein kenne eine Dame, die er sich mal genauer anschauen sollte. Später sagte Marcel zu mir: „Die musst du auch kennenlernen.“ – und genau das habe ich dann getan. Kate hat uns sofort überzeugt. Sie bringt durch ihre langjährige Moderatorenrolle bei CNN International und Deutsche Welle TV enorme Erfahrung, Know-how und Professionalität mit und ist für uns einfach die ideale Besetzung als Head Anchor. Als das Projekt stand, hatten wir auch sehr schnell eine Einigung gefunden.

Bei der Menge an Sendestrecken war ein OnAir-Name nur der Anfang. Wie formt man aus dem Nichts ein Team aus zueinander passenden Köpfen?

Das war nicht so schwer, weil wir unglaublich viele Interessenten hatten, die sich über alle nur denkbaren Wege gemeldet haben. Der Start von Sky Sport News HD hat unter deutschen Sportjournalisten durchaus für Aufsehen gesorgt. Die größte Herausforderung war eher eine gewisse Mischung bei den Spezialisierungen zu bekommen, also dass es nicht nur gleiche Typen mit gleichen Interessen gibt. Wir wollen unterschiedliche Talente, die mit dem Sender wachsen können. Nicht zuletzt deshalb haben wir auch auf die Verpflichtung von etablierten Stars verzichtet, die es in Deutschland auch gegeben hätte.

Bleibt die Frage, welches Publikum Sie mit dem neuen Sender ansprechen wollen. Wie viele Zuschauer erwarten Sie?

Wir haben interne Ziele, die wir allerdings nicht öffentlich bekanntgeben werden. So viel lässt sich aber sagen: Wir wollen natürlich schon, dass dieser Sender innerhalb des „ Sky Welt“-Pakets in der Spitzengruppe liegt – durch die AGF-Messung sind die Zahlen hier inzwischen auch verfügbar.

Spielt Werbung eigentlich eine Rolle bei der Finanzierung des Kanals?

Wir müssen ihn ja nicht unbedingt durch Werbung finanzieren, sondern haben eine Hand voll sogenannter ergebnisrelevanter Faktoren. Natürlich ist da auch die Werbung zu nennen, mit der wir es aber nicht übertreiben wollen.