Die Reaktionen auf Ihren ersten großen Fernsehauftritt – „Teddy’s Show“ im TV Lab – waren geteilt. Das Publikum im Netz hat Sie nach oben gevotet. Manche Kritiker hingegen konnten mit der Show nichts anfangen, fanden sie altbacken. Wie erklären Sie sich diesen Widerspruch?

Ich habe verstanden, was die Kritiker meinten. Der Pilot ist von allen Sachen, die ich mache, das Schwächste. Vor allem die Sachen auf der Bühne waren schwach. Wir haben die Nummern in sehr kurzer Zeit geschrieben und ich habe sie auf der Bühne abgeliefert. Wir hatten aber ein paar starke MAZen, so dass es insgesamt gereicht hat. Ich glaube, dass die Leuten die gevotet haben, einfach daran geglaubt haben, dass es langfristig funktionieren kann. Ich kann auch nicht erwarten, dass alle geil finden, was ich mache. Ich bin ja noch jung und stehe am Anfang. Ich begeistere die Kritiker schon noch. Der Pilot war aber auch erst eine Idee von etwas. Ich weiß auch nicht, ob wir mit der ersten Staffel schon da sind, wo wir hinwollen.

Ihr erster großer Publikumserfolg – der „Integrationstest“ – fand im Netz statt und hat Ihnen hier eine breite Fanbasis beschert. Wie wichtig ist das Internet für Sie bei Ihrer Arbeit?

Ich freu mich total da drüber. Aber ich bin überhaupt kein Internet-Checker. Ich bin einer, der gerne rumläuft und guckt. Ich habe auch sonst viel Kontakt mit meinen Fans. Und jetzt, wo ich sie nach der Show treffe und mit ihnen rede, verstehe ich auch erst, was da passiert. Wenn sie mir erzählen, wie sie etwas wahrnehmen, finde ich krass, was alles hängen bleibt. Dann muss ich erst mal zurückdenken und mich fragen, was für eine Haltung ich selber habe und für was ich stehe. Dadurch wird mir dann auch klar, dass ich Verantwortung habe.

 

Wie sieht diese Verantwortung aus?

Anfangs habe ich die Sachen nur für mich gemacht und habe mir nichts vorschreiben lassen. Das geht jetzt nicht mehr. Jetzt gibt es Leute, die sich über das, was ich mache, freuen. Als Kind habe ich immer gesagt: Wenn ich mal berühmt bin und Kohle hab’ oder 20 Millionen gewinne, dann gehe ich nach Afrika und gucke, was ich aufbauen kann. Und ich merke plötzlich: Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich Dinge verändern kann. Ich kann über meine Inhalte die Menschen erreichen, so dass etwas hängen bleiben kann.

Ihre Show wird von zwei wesentlichen Elementen getragen: Die Einspieler  und der Bühnenteil vor Publikum. Welcher Teil liegt Ihnen mehr?

Ich hatte großen Respekt vor dem Studioteil: Kamera und Bühne gleichzeitig. Ich improvisiere gerne, aber bei einer Fernsehshow gibt es einen klaren Ablauf. Ich musste lernen, ein Gefühl dafür zu bekommen, wo es Zeit für Improvisation gibt und wie ich dabei dem Faden folge. Ich hoffe sehr, dass von dem Schönen, das wir in den vergangenen Wochen bei der Produktion erlebt haben, etwas rüberkommt. Es wird der erste Test, ob sich meine Comedy auf das Fernsehen übertragen lässt.