
Apropos Serien: Inzwischen zeigt kabel eins auch vermehrt neueste US-Ware. Wie unterscheidet sich kabel eins da von ProSieben?
Es gibt natürlich Serien wie in der Vergangenheit "Sex and the City", die in unserer Senderfamilie eindeutig zu einer Marke passen. Kabel eins macht dafür gerade sehr gute Erfahrungen mit dem Genre der US-Krimiserien, was wiederum bei ProSieben oder SAT.1 in der Primetime keine oder kaum eine Rolle spielt. Klar gibt es auch Serien, die am liebsten jeder hätte. Aber dann schaut man, wer die Möglichkeit oder auch Notwendigkeit im Programm hat und die Sache entscheidet sich.
Ein echtes Kultfornat ist Manni Burgsmüllers "Helden der Kreisklasse". Rettet das Kult-Potential eine Sendung vor der Absetzung wegen zu niedrigen Quoten?
Die Zeiten sind nicht mehr so rosig, dass sich ein Sender ein Format rein aus Imagegründen leisten kann. Wenn die Einschaltquoten aber gerade noch im Senderdurchschnitt liegen oder nur leicht darunter, muss und sollte man auch an „strategische“ Programmierungen denken. Da gibt es ja auch Beispiele bei anderen Sendern.
"Helden der Kreisklasse", das "Stromberg" von kabel eins?
Sehr schöner Vergleich. Wir haben uns dazu entschlossen, die zweite Staffel zu machen, weil uns das Format in der Tat wichtig ist. Auch wenn es nur fünf oder fünfeinhalb Prozent holen sollte. Allerdings sind wir auf dem neuen Sendeplatz am späteren Donnerstagabend sehr optimistisch. Manni Burgsmüller kann sich seine nächste Chance jetzt quasi selbst erspielen. Aber klar ist auch: Wir werden die Kreisklasse nicht die nächsten zehn Jahre zum Dauerevent machen.
Apropos Image: Auch kabel eins kommt um die Dokusoap-Welle nicht herum...
Das ist auch gut so.
Also keine Angst, dass das dem Image schaden kann?
Nein, ich wüsste kein Dokutainment-Format, dass unser Image schädigen würde. Wenn es so wäre, wäre es schon nicht mehr auf Sendung (schmunzelt). Alle unsere Formate sind gut produziert und haben immer einen positiven Grundton. Ich glaube, dass es für den Zuschauer gerade sehr interessant ist zu sehen, wie andere ihr Leben meistern und daraus auch etwas für sich selbst mitnehmen können. Ich glaube im Gegenteil, dass so zuschauernahe Programme dem Image eher helfen.