Foto: DWDLAber sorgen die vielen Panel-Shows nicht für einen enorm hohen Verschleiß von Comedians? Werden da nicht Talente verheizt?

Das ist eine Entscheidung die jeder Comedian selber treffen muss. Wer da halbwegs logisch rangeht, sollte erkennen und verstehen, dass man sich nicht allein auf das Fernsehen verlassen kann. Eigene CDs, ein Buch oder eben eine Tour: Das Fernsehen ist nicht das Paradies für Comedians. Man muss sich gut überlegen wo und wie oft man auftaucht, sonst ist man schnell verbrannt. Aber das ist Berufsrisiko und zynischerweise ist das ideal für "Nightwash" - wir fördern den Nachwuchs.

Was ist eigentlich das Ziel eines Comedians? Ein Fußballer will irgendwann einmal Weltmeister werden. Und ein Comedian?

Lange zu leben und glücklich zu sein (lacht). Nein ernsthaft: Vielleicht wünscht man sich irgendwann am Anfang mal, in einer Sendung auftreten zu dürfen. Dann tritt man da auf. Dann ist die Tour vor 30 Leuten das Ziel, dann die vor 100 und dann die in ausverkauften Hallen...Die Frage ultimativ zu beantworten ist ganz schwer. Ich persönlich wollte immer nur das machen, was mir gerade vorschwebt und ein lang gehegter Wunsch war, mal wieder selbst zu spielen. Mit der Tour kann ich das jetzt umsetzen.

Mit der zwischenzeitlichen Moderation von "Kopfball" haben Sie ja auch mal etwas völlig Comedy-fremdes probiert...

Da liegen zum Beispiel noch ganze Sendungen fertig gedreht auf Lager. Wir haben super lustige Sachen gemacht, aber der WDR kann sich da offenbar nicht so ganz entscheiden in welche Richtung die Sendung gehen soll. Sie haben sie jetzt erst einmal gedreht und mehrere Folgen von uns liegen auf Eis. „Kopfball“ war für mich die Chance, das nachzuholen wofür ich mich früher in der Schule nie interessiert habe. Das war echte Neugier und Begeisterung für die verblüffend einfachen aber überraschenden Dinge, die wir dort gemacht haben.

Wo könnten Sie sich künftig selbst im Fernsehen sehen, mal von Comedy abgesehen?


Für mich ist das Thema Fernsehen insgesamt spannend. Gerne würde ich nochmal zurück zur Schauspielerei. Vielleicht im Bereich Sitcom. Auch "Kopfball" ist noch nicht ganz abgeschrieben, das ist noch in der Diskussion.

Jetzt haben Sie inzwischen eine eigene Produktionsfirma, D'Na Productions...

Da versteh ich mich aber eher als Creative Producer, als Zuarbeiter. Wir brauchen nicht noch eine weitere Produktionsfirma wie es schon so viele gibt. Ich bin jetzt an zwei Spielfilmproduktionen beteiligt, wir haben im Hintergrund von "Star Search" beraten, auch für RTL schon etwas gemacht und ein paar Piloten entwickelt. Unsere Stärke ist eine Datenbank, die wir mühsam aufgebaut haben, in der wir bis jetzt schon 780 Nachwuchstalente gesammelt haben. Das sind Comedians und Newcomer. Wir haben Fotos und Videos der Leute digitalisiert. Das haben wir bislang noch gar nicht groß bekannt gegeben. Aber wir hoffen damit Sendern die Suche nach Talenten erleichtern zu können.

Also Knacki Deuser, Comedy-Dienstleister?

Kann man so stehen lassen.