Foto: RTLEben um das Format so erfolgreich zu halten, sei klar, dass die nächste Staffel von „DSDS“ aber nicht wieder als Dokusoap nach dem gleichen Muster nur mit anderen Kandidaten konzipiert werden könne. Bei manchen Neuerungen indes, mit denen RTL vor Beginn jeder „DSDS“-Staffel auf sich und die Sendung aufmerksam mache, sei die einzige Triebfeder, das Format wieder ins Gespräch zu bringen und Schlagzeilen damit zu generieren. "Manchmal muss man auch einfach etwas Neues machen, damit darüber geschrieben wird“, so Sänger (Foto). Zum Beispiel mit der Umbesetzung der Jury. Auf einem anderen Blatt  steht für ihn dann, ob die Umbesetzung auch in jedem Fall sinnvoll ist.

Aufmerksamkeit für die Sendung zu schaffen und Unterhaltung zu zeigen, über die man sich tatsächlich unterhält, seien die wichtigsten Prinzipien von "DSDS". "Wir wollen, dass diskutiert wird, dass provokante Klippen in der Sendung sind", sagt Sänger. Das ist in diesem Jahr in der Tat gelungen. Nachdem im vergangenen Jahr eine Debatte über das Format selbst und seine eventuelle Jugendgefährdung die Schlagzeilen beherrschte, die mittlerweile laut Sänger „auserzählt" sei, ist es in diesem Jahr Kandidatin Annemarie Eilfeld, die den Boulevard in Atem hält. Wie die nächste „DSDS“-Staffel aussehen wird? Dazu hat Sänger noch keine konkreten Vorstellungen. Die Herausforderung, so der RTL-Unterhaltungschef: "In der Einfachheit muss man immer wieder Neues abbilden und immer wieder Neues einbauen."
 


Durch "DSDS" hat sich die Castingshow als Genre längst zu einem wichtigen Pfeiler im RTL-Programm entwickelt. Darum müsse man damit auch weitermachen, sich weiter ausdifferenzieren, bevor andere es machen, erklärt Tom Sänger. Eine Sendung wie "Mission Hollywood", in der Til Schweiger ab Anfang Juni nach Schauspiel-Talenten sucht, sei da fast schon eine logische Konsequenz. Wichtig ist für Sänger bei der Auswahl der Formate die Frage, welches Thema Relevanz für die Zuschauer. hat. Wo also mögen sie einschalten und die Heldenreise verfolgen, da sie sie selbst berührt.

Supertalent - JuryEher vorsichtig ging man daher auch an die Adaption der Casting-Show "America's got talent" heran und tastete sich behutsam vor. Es gehe in dieser Sendung zu einem entscheidenden Teil auch um die Geschichte der Kandidaten, über die sich deren erbrachte Leistung verkaufe, so Sänger. Mundharmonika-Spieler Michael Hirte ist wohl der lebende Beweis, aber auch die britische Ausgabe der Sendung belegt dies in diesen Tagen erst wieder. So war für RTL die große Frage bei der Umsetzung der ersten Staffel, ob sich hier zu Lande genügend Talente und entsprechende Geschichten finden ließen.

Das sei auch der Grund dafür gewesen, warum man bei der ersten Staffel so vorsichtig gewesen sei - mit nur drei Folgen. Staffel zwei im vergangenen Herbst umfasste dann schon acht Folgen. Nun wisse man, an welchen Stellschrauben der Sendung gedreht werden müsse, um das Format auch längerfristig erfolgreich zu machen, so Sänger. In diesem Jahr, wohl wieder im Herbst, geht "Das Supertalent" daher in verlängerter Fassung mit mehr als zehn Folgen über den Bildschirm.