Die heute 80-Jährige war es, die vor mehr als vier Jahrzehnten die Maus erstmals zu Papier brachte und damit Fernsehgeschichte schrieb. Doch es ist längst nicht nur die Maus alleine, die die Sendung derart kultig werden ließ. Da wären der blaue Elefant, der kleiner ist als die Maus, Käpt'n Blaubär, die fantastische Titelmelodie - und natürlich Christoph Biemann mit dem grünen Pullover und Armin Maiwald. Seit Jahrzehnten sind sie es, die den jungen und jung gebliebenen Zuschauern mit ihren fantastischen Beiträgen die Augen öffnen. Als Maiwald, inzwischen 71 Jahre alt, vor zwei Jahren die Entwicklung des Kinderfernsehens anprangerte, ging ein Aufschrei durch die Medienwelt.

"Es muss die Kinder ernst nehmen, sie mit ihren Themen beliefern, das können Geschichten sein, kleine, gute, große, lange, dicke, dünne Geschichten, vor allem gut gemachte Geschichten, die mit dem Alltag der Kinder zu tun haben", sagte Maiwald damals über gutes Kinderfernsehen. "Und es muss informieren, es muss die Kinder neugierig machen und dazu anregen, hinauszugehen und sich die Welt genauer anzuschauen." Das Kinderfernsehen an sich sei kein Problem, da man Kinder nicht von etwas fernhalten könne, was Erwachsene ständig schauen würden. Allerdings beklagte Maiwald, dass die Kinderprogramm-Strecken zum Beispiel im WDR verschwunden seien. "Seit 20 Jahren herrscht nur noch Quotendruck und Kommerz", so sein vernichtendes Urteil damals.

Maiwald weiß wie kaum ein anderer, wie sich das Kinderfernsehen in den vergangenen 40 Jahren entwickelt hat. Gemeinsam mit Dieter Saldecki und Gert Kaspar Müntefering entwickelte er einst das Konzept, das noch immer äußerst erfolgreich ist. Sicherlich ist das Angebot für junge Zuschauer inzwischen riesig geworden, doch dass die "Sendung mit der Maus" auf ihrem Gebiet noch immer nahezu konkurrenzlos ist, zeigt, wie viele austauschbare Formate den Kindern heutzutage vorgesetzt werden. "Wir haben damals mit den Sachgeschichten, also den kleinen Einspielfilmen, die es schon vor der Maus gab, ja nicht nur Dinge erklärt, sondern auch Probleme thematisiert", erzählte Maiwald vor zwei Jahren jenem Interview mit der "Frankfurter Rundschau", das viele Schlagzeilen mit sich zog.

"Wir haben später zum Beispiel einmal eine Sondersendung zu Tschernobyl gemacht, die 'Atom-Maus'." Diese Sondersendung gilt bis heute als eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehproduktionen überhaupt, wurde sie seither doch in mehr als 100 Ländern der Welt gezeigt. Wir können also wahrlich stolz sein auf unsere Maus. Und so kann man nur hoffen, dass diese stumme Heldin auch weiterhin ihre Zuschauer ins Staunen versetzen wird und uns allen zeigt, was sich sonst nur hinter verschlossenen Türen befindet. Die Welt mag sich verändern, doch das Augenklimpern bleibt. Eine schöne und vor allem wichtige Konstante im deutschen Fernsehen - naturligtvis med Maus och Elefanten. Das war Schwedisch.