Simone Emmelius

Simone Emmelius© ZDF/Jana Kay
Simone Emmelius führt den wohl am stärksten wachsenden Sender im deutschen Fernsehen. Unter ihr hat ZDFneo in den vergangenen Monaten einen rasanten Aufwärtstrend erlebt. War das Quotenniveau schon 2016 hoch und lag im Schnitt bei 2,1 Prozent, kommt der Sender mittlerweile im öfter auf 3,0 Prozent. In der Spitze erreicht ZDFneo mit Krimi-Wiederholungen mehr als zweieinhalb Millionen Zuschauer. Im August schob sich ZDFneo beim Gesamtpublikum auf Monatssicht erstmals an RTL II vorbei. Geht der Trend so weiter, muss sich bald auch kabel eins Sorgen machen

Keine Frage: ZDFneo bringt das bislang etablierte Sender-Ranking der "großen Acht" gewaltig durcheinander. Schon heute ist diese Einteilung nicht mehr ganz korrekt - und wächst ZDFneo weiter, werden sich die Machtverhältnisse noch mehr verschieben. Auch inhaltlich hat Emmelius mit ZDFneo in diesem Jahr neue Wege beschritten. So kündigte sie Anfang 2017 den Einstieg in gleich drei internationale Ko-Produktionen an, zwei davon waren auch schon im Herbst zu sehen. Und auch vor dem Ankauf von Serien privater Sender schreckt Emmelius nicht zurück, von TNT Serie kaufte sie etwa das hochgelobte "4 Blocks". Zuletzt verpasste sich ZDFneo ein neues Design. Damals betonten die Verantwortlichen, dass dies das neue Selbstbewusstsein des Senders widerspiegeln soll. Selbstbewusstsein dürfte man auf dem Lerchenberg auch dank ZDFneo genügend haben.

Max Wiedemann & Quirin Berg

Wiedemann & Berg© Wiedemann & Berg
Max Wiedemann und Quirin Berg sind die Shootingstars in der deutschen Produktionslandschaft. Zuletzt startete bei Netflix ihre Serie "Dark" - die erste deutsche Serie des Streaming-Dienstes überhaupt. Das Feedback war überwiegend positiv, ob die beiden Produzenten damit auch Preise abräumen können, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. An Auszeichnungen mangelte es den beiden in diesem Jahr aber gewiss nicht. Für ihre TNT-Serie-Produktion "4 Blocks" wurden sie etwa beim Fernsehpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen in gleich sechs Kategorien ausgezeichnet. International wird "4 Blocks" bei Amazon laufen.

Auch bei der Konkurrenz weiß man längst um die fiktionale Stärke von Wiedemann & Berg. "Die Qualität der beiden hat man sehr früh gesehen, mittlerweile sind das für uns ernsthafte Konkurrenten", sagte UFA-Chef Nico Hofmann zuletzt im DWDL.de-Interview über Max Wiedemann und Quirin Berg. Und es deutet nichts darauf hin, dass die beiden Produzenten es im nächsten ruhiger angehen lassen werden. Für Sky produzieren sie die neue Serie "Der Pass", TNT Serie hat eine zweite Staffel von "4 Blocks" bestellt und die Fortsetzung des ZDF-Dreiteilers "Tannbach" wird Anfang 2018 zu sehen sein.

Luke Mockridge

Luke Mockridge© Sat.1/Willi Weber
Luke Mockridge ist in diesem Jahr der endgültige Durchbruch gelungen. Schon 2016 war abzusehen, dass er mit seinem Potenzial viel im Sat.1-Programm bewegen wird können. Diese ohnehin schon hohe Erwartungen konnte der Comedian in den vergangenen Monaten sogar noch übertreffen: Nicht nur seine Late-Night-Show kletterte zuletzt im Anschluss an "The Voice" in neue Quotenhöhen, auch in der Primetime wusste Mockridge zu überzeugen. Seine erste abendfüllende Show geriet auf Anhieb zum Quotenhit: Die erste Staffel von "Luke! Die Schule und ich" holte im Schnitt starke 13,0 Prozent Marktanteil. Keine Frage: Luke Mockridge ist mittlerweile eines der wichtigsten Sendergesichter für Sat.1.

Vor wenigen Wochen beschäftigte sich Mockridge in der Sat.1-Primetime dann noch mit seinem Lieblingsthema: den 90ern. Und auch wenn man denkt, dazu sei heutzutage schon alles gesagt: Mit 15,3 Prozent Marktanteil glänzte Mockridge erneut. Beim Sender weiß man längst um die Qualität seines Aushängeschilds und hat ihn bereits als Gast für eine neue Krimi-Impro-Comedy engagiert, die im neuen Jahr startet und von seinem Vater präsentiert wird. Auch international ist man längst auf Mockridge aufmerksam geworden: Anfang des Jahres kommentierte er gemeinsam mit Hans Sarpei die deutsche Ausgabe der ersten Staffel von "Ultimate Beastmaster", der ersten eigenproduzierten Gameshow von Netflix. 

Nico Hofmann

Nico Hofmann© UFA

Nico Hofmann ist in diesem Jahr für den besten Serienstart seit Jahren verantwortlich gewesen: Im Frühjahr war "Charité" ein atemberaubender Erfolg für Das Erste. Mehr als acht Millionen Menschen schalteten zum Auftakt ein und auch zum Finale waren noch deutlich mehr als sechs Millionen Zuschauer mit dabei. Derzeit laufen die Arbeiten an einer zweiten Staffel. Die Dreharbeiten zu "Deutschland 86", diese Serie konnte er nach harten Verhandlungen mit RTL bei Amazon unterbringen, laufen seit wenigen Wochen - das Ergebnis gibt es 2018 zu sehen. Die Neuausrichtung von "Deutschland sucht den Superstar" hat er zur Chefsache erklärt, zudem will er mehr Eigenentwicklungen im Show-Bereich. Das Ziel von Hofmann ist klar: Die UFA soll auch in den kommenden Jahren eine der wichtigsten Produktionsfirmen Deutschlands sein.

Hofmann hat im September zudem die alleinige Geschäftsführung der UFA übernommen. Für die nächsten Jahre an der Spitze der Produktionsfirma hat er einen ganz konkreten Plan: Hofmann will die UFA verjüngen. Deshalb schaut er schon jetzt besonders auf junge Filmemacher unter 30, das sagte Hofmann zuletzt im Interview mit DWDL.de. "Ich will ja lieber, dass talentierte Studenten mit uns zusammenarbeiten, als dass sie Start-ups gründen und dann operativ im Mark gegen uns agieren." Um zu zeigen, wie ernst er es mit dem Generationenwechsel meint, hat er auch bereits angekündigt, maximal acht Jahre lang im Amt bleiben zu wollen. 2017 hat Hofmann auch die teilweise schwierige Geschichte der UFA aufarbeiten lassen und geht offen damit um. Damit hat er ein Zeichen gesetzt und ist ein Beispiel für viele andere Unternehmenslenker, auch in anderen Branchen.

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