Eigentlich wird "Galileo" erst Ende November 20 Jahre alt, doch ProSieben zog die Geburtstagsfeierlichkeiten kurzerhand um einige Wochen vor und lud bereits am Mittwoch nach Hamburg, um sein Wissensmagazin zu würdigen. Damals wie heute mit dabei: Moderator Aiman Abdallah. "'Galileo' ist beruflich mein Leben", sagt er und spricht von Gänsehaut, die er bekommt, wenn er zurückblickt. Dabei hätte er damals, Ende der 90er Jahre, an eine derart lange Strecke nicht im entferntesten Sinne geglaubt.

"Alles über einem halben Jahr ist ein Plus", habe er sich damals gedacht, so Abdallah rückblickend. Mit der Sendung von einst hat das "Galileo" von heute nicht mehr viel gemeinsam. In all den Jahren gelang es auch, so manche Krise zu meistern - – womöglich auch, weil sich "Galileo" regelmäßig neu erfunden hat. "Ich muss immer wieder lächeln, wenn ich an die Phase der Geschichten über Wurstherstellung denke", erinnert sich der Moderator. Schmunzeln muss er auch, als er auf "Galileo Mystery" angesprochen wird - das wohl kurioseste Kapitel in 20 Jahren.

ProSieben – Daniel Rosemann© ProSiebenSat.1 TV Deutschland
Und auch wenn die Quoten des täglichen Magazins in diesem Jahr bislang etwas niedriger ausfallen, so ist auch zwei Jahrzehnte nach dem Start nicht mit einem Ende zu rechnen. "Wer sich nur oberflächlich mit ProSieben beschäftigt, nimmt uns ausschließlich als Entertainment-Sender wahr", sagt Senderchef Daniel Rosemann (Foto). "Doch 'Galileo' gehört zu unserer DNA. ProSieben ohne 'Galileo' wäre wie ein Auto ohne Räder." Längst ist um das tägliche Vorabendmagazin herum ein beeindruckendes Universum entstanden – und gewissermaßen als Geburtstagsgeschenk darf "Galileo" bald einen ganzen Abend bespielen.

Im November wird ProSieben die "Simpsons" zugunsten des neuen Factual-Dienstags pausieren lassen. Dann gibt es um 20:15 Uhr zunächst "Galileo Big Pictures" zu sehen, gefolgt von der neuen Staffel der Reportage-Reihe "Uncovered" und dem Magazin "10 Fakten". Für "Uncovered" hat sich Thilo Mischke diesmal unter anderem zum Bundeswehr-Einsatz nach Mali begeben, wo die Lage noch immer äußerst angespannt ist. "Wir geben den einzelnen Folgen mehr Tiefe", verspricht der Reporter, der es sich zum Ziel gemacht hat, in den neuen Folgen wieder verstärkt Themen zu erzählen, die für die Zuschauer relevanter sind.

Der Aufwand ist immens: Für die sechs neuen Folgen war Mischke seit Februar fast ausnahmslos unterwegs. "Das war mein dritter verpasster Sommer", sagt er. Auf Reisen begibt sich auch Stefan Gödde, der inzwischen schon seit neun Jahren für "Galileo" vor der Kamera steht. Für seine nächste Reportage zieht es ihn vom kommenden Wochenende an zehn Tage lang nach Saudi-Arabien, wo man ihm auch Zugang zum Königshaus gewähren will. Adel verpflichtet – und Wissen eben auch.