Sport1

Der Goldene Günter 2018 in der Kategorie "K.O. des Jahres" geht an...

den verpassten Knock-out bei Sport1

Eigentlich war der WM-Fight zwischen Tyron Zeuge und Isaac Ekpo eines langen Box-Abends bei Sport1 – doch ausgerechnet im entscheidenden Moment schauten die Zuschauer des Senders im März in die Röhre. Als der Sender nach der ersten Runde aus der Werbepause zurückkehrte, lag Zeuges Gegner nämlich bereits am Boden. Die zweite Runde lief zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwölf Sekunden. Weil der Werbeblock zu spät startete, schaffte man es nicht mehr, alle eingeplanten Spots rechtzeitig bis zum Beginn der zweiten Runde zu zeigen und verpasste damit den Knock-out. Zeuge nahm's mit Humor und informierte seine Fans später auf Instagram: "Um euch trotz Werbeunterbrechung auf dem Laufen zu halten: ich hab gewonnen."

 

Umfragen im Morgenmagazin

Der Goldene Günter 2018 in der Kategorie "Computer sagt nein" geht an...

die Umfrage-Grafiken im "ARD-Morgenmagazin"

Eigentlich hatte der WDR schon Besserung gelobt, nachdem sich im Laufe des Jahres im "ARD-Morgenmagazin" immer wieder Darstellungsfehler in die Grafiken seiner "Deutschlandtrend"-Umfragen einschlichen. Doch wirklich behoben wurde das Problem nicht, wie sich dann im Oktober herausstellte. Obwohl sich die von Infratest dimap befragten Bürger bei der Frage, ob sie sich wegen der zunehmenden Schwäche der Volksparteien Sorgen machen, unentschlossen zeigten, erweckten die Balken in der Grafik einen anderen Eindruck. Von einer "Ungenauigkeit in die Vorlagen unseres Multimedia-Tools" war anschließend die Rede und von einer "manuellen Übergangslösung", die Probleme machte. Weshalb die Erstellung eines Balkendiagramms beim WDR einer Raketenwissenschaft gleichkommt, blieb allerdings im Unklaren.

 

Olympia-Eröffnungsrede

Der Goldene Günter 2018 in der Kategorie "Sprachlosigkeit des Jahres" geht an...

die Übersetzungspanne der ARD bei den Olympischen Spielen

Viel Geld nahm die ARD für die Übertragung der Olympischen Spiele in PyeongChang in die Hand – doch ausgerechnet den Simultan-Dolmetscher hat man sich gespart. Als der Chef des koreanischen Organisationskomitees, Lee Hee-Beom, bei der Eröffnungsfeier ans Mikrofon trat, sprach er überraschenderweise auf Koreanisch, worauf man bei der ARD aber offensichtlich nicht vorbereitet war. Der eingesetzte Simultan-Dolmetscher Jürgen Stähle versuchte noch zu retten, was nicht mehr zu retten war – und blieb schließlich stumm. Der MDR erklärte, die Redaktion sei überrascht worden. Anders übrigens als die Kollegen von Eurosport oder den deutschsprachigen Sendern SRF und ORF: Dort hatte man einen koreanisch sprechenden Dolmetscher an Bord, der die Rede für die Zuschauer übersetzte.

 

Punkt 12

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"Punkt 12" für seinen gerügten Pädophilie-Beitrag

Ein Beitrag des Mittagsmagazins von RTL, "Punkt 12", hatte im Juni unerfreuliche Folgen: In Bremen haben mehrere Personen einen unbeteiligten Mann überfallen und verletzt, weil sie ihn aus einem Beitrag der Sendung wiedererkannt haben wollen. Der Verprügelte stand jedoch in keinem Zusammenhang mit dem in der Sendung dargestellten Fall der Pädophilie. Im September urteilten die Medienwächter in Form der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK), dass der Kölner Privatsender bei seinem Bericht gegen journalistische Grundsätze verstoßen habe. Der Gefilmte – ein vermeintlicher Pädophiler - sei in dem Beitrag zu wenig verpixelt und damit unkenntlich gemacht worden.