Wenn es um Quotenerfolge im linearen Fernsehen geht, war 2019 das Jahr der UFA. Im Produzenten-Ranking des Medienmagazins DWDL.de hat die zur RTL Group gehörende Produktionsgruppe noch nie zuvor so gut abgeschnitten wie dieses Mal. UFA-Boss Nico Hofmann kann Fleißkärtchen an seine Produzenten verteilen: Insgesamt 15 Formate unter den 100 meistgesehenen Sendungen des Jahres stammen von seinen drei operativen Einheiten.

Zum ersten Mal seit 2015 hat sich die Kölner Show-Truppe von Ute Biernat wieder auf den ersten Platz vorgekämpft, nachdem ihre Quotenbilanz in den letzten drei Jahren jeweils nur für den Silberrang gereicht hatte. Die von Benjamin Benedict, Markus Brunnemann, Ulrike Leibfried und Sebastian Werninger geführte UFA Fiction erreicht mit fünf Top-100-Formaten einen neuen Bestwert. Und bei der Soap-Schmiede UFA Serial Drama können Markus Brunnemann und Joachim Kosack den Abwärtstrend mit einem dritten Top-100-Format stoppen.

Wie jedes Jahr hat DWDL.de die erfolgreichsten TV-Produzenten auf der Basis ihres Quotenerfolgs ermittelt. Maßgeblich dafür ist die Liste der 100 meistgesehenen Sendungen in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. In die Wertung fließen die durchschnittlichen Reichweiten aller im Kalenderjahr (1. Januar bis 13. Dezember 2019) regelmäßig ausgestrahlten Formate mit mindestens drei Erstausstrahlungen ein. Für das Format, das auf dem ersten Platz der Top 100 gelandet ist, erhält der jeweilige Produzent 100 Punkte. Für den zweiten Platz gibt es 99 Punkte, für den dritten 98 usw. bis hinunter zu einem Punkt für Platz 100. Alle Punkte, die eine Firma mit ihren Top-100-Platzierungen einspielt, werden zur Gesamtpunktzahl zusammengezählt.

Auf diese Weise hat UFA Show & Factual 522 Punkte mit sieben Formaten in den Top 100 erlangt. Das sind exakt so viele Formate wie im Vorjahr, aber aufgrund höherer Einzelplatzierungen 31 Punkte mehr. "Deutschland sucht den Superstar" (Platz 4) und "Bauer sucht Frau" (Platz 6) haben ihre Positionen in der Quotenhitliste gegenüber 2018 getauscht. Für weitere Punkte sorgen "Das Supertalent" (Platz 10), "Take me out" (Platz 14), der Neuzugang "Bauer sucht Frau International" (Platz 27) sowie "Wer weiß denn sowas XXL" (Platz 49) und "Hartz und herzlich" (Platz 75). Da ist es verschmerzbar, dass "Get the f*ck out of my house" mit seiner zweiten Staffel die Top 100 um Lichtjahre verfehlt hat.

Die erfolgreichsten TV-Produzenten des Jahres 2019 (Plätze 1-10)


Produktionsfirma Punkte Top-100-Formate
1   UFA Show & Factual
522 7
2
  Endemol Shine Germany 440 7
3   Warner Bros. ITVP
397
6
4
  Tower Productions
243
4
5
  Redseven Entertainment
234
5
6
  UFA Fiction
223
5
7
  Brainpool TV 219
6
8
  Talpa Germany 210
5
9
  Punchline Production 208
3
10
  Seapoint Productions 187
2

Quelle: DWDL.de-Berechnungen auf Basis AGF/GfK/media control

Nur eine weitere Produktionsfirma bringt es ebenfalls auf sieben Top-100-Platzierungen: Für Endemol Shine Germany, den Sieger des Vorjahres, bedeutet das allerdings herbe Verluste. Unterm Strich steht ein Minus von drei Formaten und 70 Punkten. Immerhin ist es dem Unternehmen in seinem letzten Jahr vor der Fusion mit Banijay gelungen, einen neuen Superhit zu platzieren: "The Masked Singer" schaffte auf Anhieb den zweiten Platz der Top 100, gleich hinterm Dschungelcamp. Im weiteren Endemol-Shine-Portfolio jedoch fiel etwa "Big Bounce – Die Trampolin-Show" vom siebten auf den 21. Platz, "Vermisst" vom 34. auf den 59. oder "Zahltag! Ein Koffer voller Chancen" vom 41. auf den 90. Platz.

Zwar kann Warner Bros. International Television Production Deutschland seinen dritten Rang verteidigen, allerdings mit Abstrichen: Im Vergleich zu 2018 kamen ein Top-100-Format und 64 Punkte abhanden. Nach wie vor ist "Der Bachelor" für Warner die stärkste Sendung, auch wenn sie vom dritten auf den fünften Platz der Top 100 gefallen ist. "Die Bachelorette" verbesserte sich dagegen vom 44. auf den 26. Platz, während "Bachelor in Paradise" vom 29. auf den 66. Platz dramatisch durchsackte. Recht stabil hält sich Tower Productions auf dem vierten Rang. Das Joint Venture von BBC Studios und All3Media darf sich über den Aufstieg von "Let's Dance" vom 23. auf den zwölften Platz freuen. Redseven Entertainment macht unterdessen einen Rang gut. Die ProSiebenSat.1-Tochter profitiert vom Höhenflug des Klassikers "Germany's Next Topmodel" (von 14 auf 9), vom Aufstieg der Doku-Soap "Hochzeit auf den ersten Blick" (von 68 auf 42) sowie vom Neueinstieg der Castingshow "Queen of Drags" (Platz 72).

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