Stern TV© Screenshot DWDL.de
"Jetzt kommt dann doch auf einmal ein bisschen Wehmut auf. Hatte ich nicht vor, aber ich danke für die 20 Jahre, die sie mir hier gegeben haben. Machen sie es alle gut und ich bin ja nicht aus der Welt. Danke und auf Wiedersehen und einen schönen Abend noch und wie immer: Das Nachtjournal. Tschüss", spricht Günther Jauch ein letztes Mal in die Kamera, atmet hörbar durch und beendet damit nach fast 21 Jahren für sich persönlich das Kapitel "Stern TV". Im Hintergrund applaudiert das Studio-Publikum stehend. Und auch Steffen Hallaschka, sein Nachfolger.

Jauchs 953. "Stern TV"-Sendung lief anders als geplant. Dass es ein Rückblick auf fast 21 Jahre "Stern TV" werden würde, das war zwar klar. Doch was Gastgeber und Produzent Günther Jauch nicht ahnte: Sein Team übernahm die Regie bei seinem Abschied. Was die TV-Zuschauer durch einleitende Worte von Thorsten Schorn schon vor dem Vorspann wussten, merkte Günther Jauch erst beim ersten Beitrag, der etwas anders verlief als von ihm gedacht.

 

 

Der moderierende Weingut-Besitzer und Journalist wurde zum Gast seiner eigenen Abschiedssendung, doch die Moderation übernahm noch nicht sein Nachfolger: Hier war das Team klug genug, den Zuschauern eine zweistündige Lobhudelei des Nachfolgers auf den Vorgänger zu ersparen. Es wäre auch eine undankbare Aufgabe gewesen. Die Lösung war so elegant wie unterhaltsam: Thorsten Schorn. Als "Stern TV"-Reporter den RTL-Zuschauern und als Radiomoderator den Hörern des WDR-Senders 1Live bekannt.

Er navigierte Jauch durch eine Revue aus meist für den langjährigen Gastgeber eher peinlichen Rückblenden, Blicken hinter die Kulissen, prominenten Gästen und mancher Studio-Aktion, die den Abschied von Günther Jauch zu einem Kessel Buntes machten, wie es "Stern TV" seit 1990 auch immer sein wollte. Man kann kleinlich sein und fragen, ob Atze Schröder, Oliver Pocher und Barbara Schöneberger die beste Gäste-Wahl gewesen ist. Aber ausnahmsweise spielen diese Details mal keine Rolle, denn: Im Mittelpunkt stand Jauch.