Steffen Hallaschka© RTL / Stefan Gregorowius
Ob sein Teddy im Krankenhaus den großen Kopfverband verpasst bekam, wollte Hallschka von dem Jungen wissen, woraufhin dieser ihm sichtlich genervt entgegenrief: "Wo sonst?" Eine blöde Frage, wie Hallaschka daraufhin reumütig zugeben musste. Doch der Junge wollte auch nach der Entschuldigung nicht nachgeben und wiederholte noch mehrmals seine Entrüstung über die Frage.

Ja, wo denn sonst, Herr Hallaschka? Der Reiz einer Live-Sendung liegt wohl in genau solch unberechenbaren Momenten, doch Steffen Hallaschka ließ sich auch von dem angriffslustigen Jungen nicht aus der Ruhe bringen. Selbst die Frage, ob er denn eine Vorstellung habe, warum ihn der Hund angegriffen habe, schien Malik nicht zu gefallen: "Weil ich einen Stock in der Hand hatte", sagte der Junge und verzog daraufhin sein Gesicht, um in aller Deutlichkeit vor einem Millionenpublikum festzustellen: "Das sag' ich jetzt zum letzten Mal!" Das saß.

 

Doch Hallaschka kann nicht nur nett. Als sich der Innenminister Sachsen-Anhalts in der Debatte um strengere Hundegesetze beinahe um Kopf und Kragen zu reden schien, fragte der neue Moderator ironisch: "Erlebe ich hier gerade, dass ein deutscher Landesinnenminister vor der Hunde-Lobby kapituliert?" Eine zufriedenstellende Antwort hatte der etwas überraschte Minister darauf nicht parat. Selbst bei der etwas sinnlosen Debatte um die Einführung von Zweibettzimmern für gesetzlich Versicherte in Krankenhäusern konnte Hallaschka noch punkten. "Bevor Sie bis zum Nachtjournal reden...", unterbrach er den CDU-Politiker Jens Spahn frech.

Dass Hallaschka im weiteren Verlauf der "Stern TV"-Sendung schließlich noch eine "Millionenfrage" in Jauch-Manier stellte, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem neuen Moderator tatsächlich gelungen ist, gleich bei seiner Premiere eigene Akzente zu setzen. Von der anfänglichen Aufgeregtheit und dem einen oder anderen etwas holprig dahergesprochenen Satz war spätestens nach einer Stunde nicht mehr viel zu sehen.

Ob posaunende Politiker, spielsüchtige Ex-Profikicker oder vorlaute Kinder: Steffen Hallaschka hat seine Feuertaufe bei "Stern TV" bestanden und bewiesen, dass sich der RTL-Klassiker auch in Zukunft in guten Händen befindet. Dass er zusätzlich Traditionen wie das Vorlesen der Zuschauerpost am Ende der Sendung beibehält, ist ein weiterer guter Beleg dafür. Dabei wurde übrigens deutlich, dass es unter den Zuschauern offenbar nur einen wirklichen Streitpunkt zu geben scheint: Die fehlende Krawatte. Doch solange das der einzige Störfaktor ist, muss man sich um "Stern TV" wahrscheinlich keine Gedanken machen.