Alles oder nichts: ARD-Programmdirektorin Christine Strobl setzt bei der Zusammenarbeit mit Stefan Raab mit Blick auf den Eurovision Song Contest auf Sieg. In einem Interview mit der "Hörzu" antwortete Strobl auf die Frage, ob das Konzept für den "Eurovision Song Contest", also die Kooperation mit RTL und Stefan Raab, wieder auf Eis gelegt wird, wenn Deutschland nicht gewinnt, sehr eindeutig: "Absolut. Unser Ziel ist und bleibt der Sieg. Wir denken nicht darüber nach, was passiert, wenn es nicht klappt. Ich bin zuversichtlich, dass die Partnerschaft funktioniert. Nichts weniger als der Sieg rechtfertigt eine solche Zusammenarbeit."

Schon im Herbst hatte sich Strobl bei der Präsentation des Konzepts für den ESC-Vorentscheid ganz ähnlich geäußert: "Unter Gewinnen läuft nichts", sagte sie damals (DWDL.de berichtete). Und Stefan Raab pflichtete ihr bei: "Ich mach' das nicht, weil ich Zweiter oder Dritter werden will", sagte er in Berlin. Die Fußball-Nationalmannschaft erkläre vor einem Turnier ja auch nicht: Wir wollen Dritter werden. "Sollten wir nur Zweiter werden, können Sie mich danach auch abstrafen. Dafür stehe ich zur Verfügung", so Raab.

Im "Hörzu"-Interview sprach Christine Strobl nun auch noch über weitere Projekte und erteilte einer möglichen weiteren Kürzung der beliebten Shows mit Florian Silbereisen eine Absage. Allerdings werde man weiter umschichten, erklärte die ARD-Programmdirektorin. "Wir haben im Programm zwar Kürzungen, aber die resultieren aus Kostensteigerungen. Besonders im Bereich Film und Doku sind die Kosten enorm gestiegen. Dadurch entsteht aus dem gleichen Budget automatisch weniger Programm, wenn keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt werden. Die Unsicherheit rund um die Beitragsdebatte spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Gleichzeitig müssen wir neue Angebote für die Mediathek schaffen. Alles, was wir weniger machen, dient dazu, Ressourcen an anderer Stelle sinnvoll einzusetzen."

Unterdessen soll die erfolgreich gestartete Reihe "Einspruch, Schatz!" mit ChrisTine Urspruch in der Hauptrolle, produziert von Wiedemann & Berg, "mit erhöhter Schlagzahl fortgesetzt" werden, kündigte Strobl an. Bei 'Liebling Kreuzberg' ist eine weitere Folge geplant, auch mit 'Mord oder Watt' wollen wir weitermachen. Außerdem haben wir gerade einen weiteren 'Nord bei Nordost'-Film abgedreht, der aber wohl erst 2026 zu sehen sein wird."

Dass das TV-Duell zwischen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und Bundeskanzler Olaf Scholz am 9. Februar ausgerechnet in Konkurrenz zum Finale des RTL-Dschungelcamps laufen wird, bezeichnete Strobl in der "Hörzu" als "Herausforderung". "Aber das Duell findet traditionell am Sonntag 14 Tage vor der Bundestagswahl statt. Auch an dieser Tradition halten wir fest. Die Idee ist, dass Sandra Maischberger für die ARD das Duell moderiert, während Caren Miosga später die Diskussion aufgreift und vertieft."