Foto: Condé NastZwei Jahre nach ihrem ambitionierten Start wird die deutsche Ausgabe der "Vanity Fair" eingestellt. Das teilte Jonathan Newhouse, Chairman bei Condé Nast International am Mittwoch-Vormittag mit und bestätigte damit einen Bericht des Branchendienstes "kress.de". "Nur elf Wochen zuvor habe ich versprochen, dass Condé Nast 'Vanity Fair' trotz aller Schwierigkeiten fortsetzen wird. Aber die Welt verändert sich schnell und auf eine Art und Weise, auf die niemand wirklich vorbereitet sein kann", heißt es in einer Mitteilung von Newhouse.

Die Weltwirtschaft befinde sich in einer Krise historischen Ausmaßes, so Newhouse. "In einem normalen wirtschaftlichen Klima hätten wir tapfer mit 'Vanity Fair' weitergemacht". Fast schon pathetisch schließt Newhouse seine Ausführungen: "Im Geschäft, wie im Leben gibt es Siege und Niederlagen. Wir haben unser Bestes gegeben". Zuletzt kam der deutsche Ableger des renommierten monatlichen US-Titels auf 196.727 verkaufte Exemplare (IVW IV/2008). Die Einstellung kommt äußerst plötzlich. Bislang ging man in der Branche eher von einer Reduktion der Erscheinungsweise auf einen monatlichen Turnus aus.
 

 

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Wie genau die Abwicklung der "Vanity Fair" von Statten geht und was aus den Mitarbeitern des Titels wird, ist derzeit noch unklar. Klar ist lediglich, dass das ambitionierte Zeitschriftenprojekt, das im Februar 2007 an den Start ging, nun Geschichte sein wird. Nach den ersten Anzeichen für eine Erosion bei der "Vanity Fair" beteuerte der Verlag zunächst stets sein Festhalten an dem teuren Unterfangen "Vanity Fair". So ging Verlagschef Bernd Runge im Herbst von Bord. Auch Chefredakteur Nikolaus Albrecht kündigte kürzlich an, die Leitung des Titels zum Jahresende abgeben zu wollen. Gründungs-Chefredakteur Ulf Poschardt verließ den Verlag bereits im Januar 2008.