heuteNach der wochenlangen Bewerbung und umfangreichen Kommunikationsmaßnahmen für das neue Nachrichtenstudios dürfte das große Interesse am Freitag in Mainz niemanden wirklich überrascht haben. "heute" um 19 Uhr mit Steffen Seibert, die erste Sendung aus dem neuen Studio, war die meist gesehene Fernsehsendung des Tages mit insgesamt 4,11 Millionen Zuschauer. Ein extra eingerichteter Chatroom zur Diskussion auf ZDF.de war innerhalb von Minuten überfüllt. In der Spitze über 2.500 User versuchten mit dem stellvertretenden ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen über das neue Nachrichten-Design zu chatten.

Der jedoch kam etwas später - erst richtete er sich nach der pannenfreie Premiere mit lobenden Worten an die Mitarbeiter. Alles, was während der Sendung geleistet werden konnte, wurde geleistet. Doch das war eben nur die halbe Miete. Viel wichtiger: Wie würde das Publikum die neue Nachrichten-Optik aufnehmen? Auf dem Mainzer Lerchenberg ist sie den Beteiligten durch wochenlange Proben bereits vertraut - für den TV-Zuschauer waren die Sendungen am Freitagabend jedoch die erste Konfrontation mit dem, was das ZDF ein neues Nachrichten- oder wahlweise auch gleich ein neues Fernsehzeitalter nennt.
 


Die Reaktionen fielen sehr gemischt aus, was per se bei einem so umfassenden Relaunch einer bekannten Marke schon einmal ein eher positives Signal ist. Kritik wird immer häufiger und schneller geäußert als Lob. Dass es das auch gab, soll aber nicht von sich wiederholenden Kritikpunkten der Internet-Nutzer auf ZDF.de und in anderen Foren ablenken: Die Farben zu hell, die Schriften zu klein, das Studio zu groß und dann immer wieder auch die Frage: Hätte beispielsweise ein 3D-Erklärmodell zum Atomkraftwerk Krümmel wirklich sein müssen?

Nachdem auch ein etwas aufgeregter und sich verhaspelnder Claus Kleber zusammen mit Gundula Gause die Premiere des neuen "heute-journal" ansonsten fehlerfrei über die Bühne brachte, sortierte der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen am Samstagmittag live im ZDF-Programm die bis dahin aufgelaufene Kritik und zieht dabei zunächst einmal ein positives Fazit. "Ich glaube wir können zufrieden sein. Natürlich gab es ein paar Kleinigkeiten, an denen man noch schrauben kann. Wir müssen uns diese neue Technologie auch noch ein bisschen erobern", sagte er im "ZDF Wochenjournal. Dennoch sei man sich am Freitagabend vor Jubel in die Arme gefallen.