Foto: N24Die Überlegungen der ProSiebenSat.1 Media AG hinsichtlich der Zukunft des Nachrichtensenders N24 sorgte für Wirbel. Zwar hat Vorstandschef Thomas Ebeling nie angekündigt, dass man künftig auf Nachrichten in den Programmen der Gruppe verzichten wolle, dennoch war seitens der Politik die Verlockung offenbar wieder einmal groß, es so zu sehen. Die Erregung ist immens, die Medienpolitik beginnt sicht mit dem Szenario zu beschäftigen, was zu tun wäre, wenn sich das Unternehmen aus dem Informationsbereich verabschieden wurde.

Das allerdings ist überhaupt nicht geplant. Nachrichten werde es natürlich auch weiterhin geben, sagte Ebeling während der N24-Betriebsversammlung Ende November, aus der die Meldung durchsickerte, der Fernehkonzern prüfe derzeit alle Optionen für N24 - inklusive eines Verkaufs. Nachdem sich allerdings Bundestagspräsident Norbert Lammert, NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Kulturstaatsminister Bernd Naumann entrüstet zu Wort gemeldet haben, stellt der Konzern noch einmal klar: Die Nachrichten bleiben.
 

 

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Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" sagte Unternehmenssprecher Julian Geist: "ProSiebenSat.1 hat nicht die Absicht, sich von der Verpflichtung zu verabschieden, die sich aus dem Status der privaten Fernsehsender im dualen Rundfunksystem ableiten. Ein Verzicht auf Regionalfenster und Drittsendezeiten bei Sat.1 steht ebensowenig zur Debatte wie ein Verzicht auf publizistisch relevante Nachrichten und Informationsformate in den den Vollprogrammen Sat.1, ProSieben und Kabel eins". Wie andere kommerzielle Medienhäuser denke auch ProSiebenSat.1 darüber nach, "wie ein wirtschaftlich tragfähiges Modell für Nachrichten aussehen kann", so Geist weiter. Diese Diskussion werde intern und extern mit Sendermanagement, Kollegen und Vertretern der Politik geführt. Eine Entscheidung sei frühestens im ersten Quartal 2010 zu erwarten.

Der Wirbel um die Zukunft von N24 erinnert ein wenig an den Sommer 2007. Damals hatte Sat.1 einen Umbau an seinen Informationsprogrammen vorgenommen und sich im Zuge dessen unter anderem von einer Magazin-Sendung am Vorabend verabschiedet. Schnell kursierte die Falschmeldung, der Sender wolle sich von seinen Nachrichten verabschieden. Bei der darauf folgenden Empörungswelle wurde seitens der Politik unter anderem ein Lizenzentzug angedroht.