N24 Logo© N24
Anekdoten wie diese versüßen einen ansonsten nachrichtenarmen Tag: Wer am Dienstag die Rede von Bundespräsident Christian Wulff bei N24 verfolgen wollte, hatte schlechte Karten: Zuerst konnte man nichts verstehen, dann brach der Sender ab. Was war geschehen? N24 zeigte den Anfang von Wulffs Rede vor dem türkischen Parlament zwar live, aber mit türkischer Übersetzung dessen, was Wulff erzählte. Deswegen brach N24 nach zwei Minuten wieder ab.

Ein N24-Moderator, der die Rede eigentlich im Anschluss zusammen mit Dieter Kronzucker analysieren wollte, entschuldigte sich daraufhin bei den Zuschauern: "Es gibt ein technisches Problem, das muss man so klar sagen. Der Bundespräsident wird leider nicht in deutscher Sprache zu uns gesendet, sondern mit der türkischer Übersetzung." Während u.a. Wettbewerber n-tv die Rede weiter live übertrug, war N24 damit raus.

Was lief da schief? DWDL.de hat beim Berliner Nachrichtensender nachgehakt.  Dort ist man genauso unglücklich über die Situation gestern, hat aber die Fehlerquelle bereits ausgemacht: Die Nachrichtenagentur Reuters, auf deren Dienstleistung N24 in diesem Fall gesetzt hatte, habe leider nur die türkische Übersetzung ohne getrennte Tonspuren geliefert. Dabei habe Reuters im Vorfeld schriftlich versichert, getrennte Tonspuren der Rede Wulffs liefern zu können.



Damit habe N24 am Dienstag kurzfristig keinen Zugriff auf ein sendefähiges Signal gehabt, bei dem der deutsche Bundespräsident auch auf deutsch zu verstehen war. Der Kölner Wettbewerber n-tv hatte die Übertragungsrechte direkt bei der Europäischen Rundfunkunion EBU erworben - und bekam so das unmittelbare Sendesignal aus der Türkei. Das kostet deutlich mehr. Bei N24 wird man sich aber nach der Panne fragen, ob man bei der Rede des Bundespräsidenten nicht am falschen Ende gespart hat.