Von der letzten Chance für Pay-TV hat Sky-Chef Brian Sullivan kürzlich im DWDL.de-Interview gesprochen - nun sieht es so aus, als könne er diese Chance womöglich nutzen. Die nun vorgelegten Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 machen jedenfalls Mut: Vor allem in HD könnte der Schlüssel zum Erfolg liegen.

Insgesamt erreichte Sky zum Jahresende 2.653.000 Abonnenten. Damit verbesserte sich der Sender netto um 131.000 Abos, nachdem im gleichen Vorjahreszeitraum nur 39.000 Abos hinzugekommen waren. Zugleich wurde im Gesamtjahr 2010 ein Bruttozuwachs von 599.000 Abonnenten erzielt. Wie wichtig HDTV für die Zukunft ist, zeigt sich vor allem daran, dass alleine im gesamten vergangenen Jahr 325.000 HD-Abonnenten gewonnen wurden, davon alleine 133.000 im vierten Quartal - insgesamt hat Sky damit inzwischen bereits fast 600.000 Kunden, die HD-Programme empfangen.

Werden zusätzlich die Kunden mit HD-fähigen Set-Top-Boxen berücksichtigt, die momentan HD-Welt-Kanäle kostenlos beziehen, steigt die Kundenbasis für HD auf über 900.000 Kunden. Eine weitere gute Nachricht: Die Kündigungsquote sank von 16,2 auf 11,8 Prozent und lag damit auf dem niedrigsten Stand seit über fünf Jahren. Entsprechend einleuchtend erscheint da die Ankündigung, in Zukunft weiter auf HDTV zu setzen - der im Winter startende HD-Sportnachrichten-Sender soll da offenbar nur der Anfang sein (DWDL.de berichtete). Dank HD sind die Kunden auch dazu bereit, mehr Geld im Unternehmen zu lassen.

Der durchschnittliche Umsatz pro Abonnent erreichte jedenfalls mit 30,22 Euro pro Monat einen neuen Spitzenwert und lag fast drei Euro über dem Vorjahreswert. "Sky Deutschland hat im Jahr 2010 wichtige Schritte nach vorn gemacht und verzeichnete wesentliche Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen", sagte Sky-Chef Brian Sullivan am Donnerstag. "Ich bin ermutigt durch unsere Fortschritte, aber mir darüber im Klaren, dass wir uns immer noch in der Anfangsphase unserer Entwicklung befinden und dass es noch viel zu tun gibt."

All die positiven Nachrichten sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sky nach wie vor tief in den roten Zahlen steckt. Zwar stiegen die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2010 stiegen dank höherer Einnahmen aus Abos und Werbung um 8,4 Prozent auf 977,8 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb allerdings im vergangenen Jahr ein Minus von 407,6 Millionen Euro - doch auch hier gibt es zumindest insofern eine gute Nachricht, als dass die Verluste damit im Vergleich zum Vorjahr um fast 270 Millionen Euro verringert werden konnten.