Der Traum vom Leben als Star hat sich auch nach acht Staffeln von "Deutschland sucht den Superstar" für keinen Kandidaten erfüllen können - dennoch bewerben sich nach wie vor Zehntausende, um vor Dieter Bohlen und einem Millionenpublikum singen zu können. Den öffentlichen Druck durch die kaum zu stoppende Berichterstattung der Boulevardmedien scheinen viele dabei allerdings zu unterschätzen.

Während der aktuellen "DSDS"-Staffel war es unter anderem die 17-jährige Nina, die für Wirbel sorgte: Bereits Tage vor der vergangenen Mottoshow stürzten sich "Bild" & Co. auf einen angeblichen "Zickenkrieg" zwischen ihr und einer weiteren Kandidatin der Show - und die Zuschauer goutierten all das mit rekordverdächtigen Einschaltquoten. Genau diesem öffentlichen Druck scheint die Schülerin allerdings nicht gewachsen gewesen zu sein: Noch auf der Bühne brach sie am vergangenen Samstag zusammen, nachdem sie die Voting-Verkündung bereits sitzend über sich ergehen lassen musste.

In derselben Nacht soll ihr Vater sie schließlich aus der "Superstar"-Villa abgeholt und nach Hause gefahren haben. "Ich nehme meine Tochter aus dem Rennen. Hier wird mit unlauteren Mitteln gekämpft", ließ der Vater über die "Bild"-Zeitung verlauten. RTL würde bewusst Streit zwischen den Mädchen schüren, sagte er.  Das Blatt schrieb daraufhin vom "größten Eklat in der 'Deutschland sucht den Superstar'-Geschichte".

Nun steht fest: Die Schülerin aus Hildesheim wird nicht zu "Deutschland sucht den Superstar" zurückkehren. Gesundheitliche Gründen hätten den Ausschlag für die Entscheidung gegeben. Die weitere Teilnahme hatte RTL vom Einverständnis der Eltern sowie von einer ärztlichen und psychologische Untersuchung abhängig gemacht. Vor allem der Vater hatte nun noch einmal deutlich gemacht, nicht uneingeschränkt hinter der Entscheidung seiner Tochter zu stehen, weiter an der Castingshow teilnehmen zu wollen.

Die psychologische Untersuchung weise zudem deutlich darauf hin, dass die Risiken bei einer weiteren Teilnahme nicht außer Acht gelassen werden dürften, sodass RTL die 17-Jährige aus diesem Grund aus dem Wettbewerb nehme- "zu ihrem eigenen Schutz", wie es heißt. "'DSDS' soll Spaß machen, und die Gesundheit muss vor der Karriere stehen", sagte RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger. "Das Wohl der Kandidaten steht an erster Stelle. Die Einschätzung der Psychologin ist eindeutig. Es bestehen Risiken, die wir in einem Wettbewerb wie DSDS nicht ausschließen können, wie Kritikfähigkeit, Stabilität und Umgang mit Niederlagen."

Diesen Belastungen sei die Kandidatin zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewachsen, so Sänger. Nina habe Deutschland bewiesen, dass sie singen könne. "Für ihren tollen Einsatz bei 'DSDS' danken wir ihr und wünschen ihr persönlich wie gesundheitlich alles Gute", sagte der Unterhaltungschef weiter. Auf die Vorwürfe des Vaters der Kandidatin ging Sänger allerdings nicht ein.

Für Nina Richel wird nun Sarah Engels wieder in den Wettbewerb zurückkehren. Sie war in der ersten Mottoshow ausgeschieden. Dass nicht der zuletzt ausgeschiedene Marvin Cybulski zurückkehrt, liegt daran, dass eine Frau für eine Frau nachrücken soll, so RTL. Dies habe man auch bei früheren Staffeln so gehandhabt.