"Wir haben es in 50 Sendungen leider trotzdem noch nicht geschafft, jemanden aus der A-Liga der Politik in der Sendung zu Gast zu haben, um mal mit ihm zu plaudern. Dabei würden wir jeden sehr lieb und charmant behandeln", so "heute-show"-Produzent Georg Hirschberg Anfang April anlässlich der 50. "heute-show". Moderator Oliver Welke pflichtete bei: "Die warten alle darauf, dass der erste sich traut, um zu sehen, wie wir ihn behandeln. Dabei ist es ja gar nicht unser Interesse, die Heilige Inquisition noch einmal neu aufleben zu lassen."

Rund eineinhalb Monate später hat sich nun tatsächlich die erste Politikerin zu einem "heute-show"-Besuch durchgerungen: Am kommenden Freitag wird Claudia Roth, Bundesvorsitzende der Grünen, bei Oliver Welke zu Gast sein. Sie solle erklären, warum das "grüne Band der Sympathie" derzeit überall im Lande flattert, und wie die Partei die Herausforderungen der Zukunft meistern will.

 

 

Allerdings wird Roths Besuch nur ein Teil der Sendung. Leitthema bleibe wie immer die satirische Aufarbeitung der aktuellen Tages- und Wochenpolitik. Neben Oliver Welke werden in der kommenden Sendung auch Martina Hill, Carsten van Ryssen und Gernot Hassknecht zu sehen sein.

Ob nach Roths Besuch tatsächlich der Knoten geplatzt ist und sich künftig häufiger Politiker zur "heute-show" trauen, wird sich zeigen. Dass die Besuche zur Dauereinrichtung werden, ist aber nicht zu befürchten. Oliver Welke sagte Anfang April im DWDL-Interview jedenfalls: "Man muss ja auch sehen, dass wir nur 30 Minuten haben. Wenn man so ein Gespräch ernsthaft führen will, muss man schon acht bis neun Minuten frei räumen – das ist fast ein Drittel unserer Sendezeit. Wir können und wollen das also gar nicht jede Woche machen, weil die Zuschauer von uns natürlich auch eine gewisse Taktung erwarten. Wir sind eine recht kleinteilige und schnelle Sendung, das sollte man auch nicht ohne Not über Bord werfen. Selbst wenn sich die Politiker mal trauen, werden wir das also dosiert einsetzen."

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