Schmerzhafter Verlust für die dapd: Die WAZ-Mediengruppe hat ihren Vertrag mit der insolventen Nachrichtenagentur gekündigt und wird nach rund vier Jahren zur Deutschen Presse-Agentur dpa zurückkehren, wie das Unternehmen am Freitag bestätigt. Unter Chefredakteur Ulrich Reitz hatte die WAZ der dpa 2009 den Rücken gekehrt, um Geld zu sparen, obwohl die WAZ-Gruppe als Gesellschafter an der dpa beteiligt ist.

 

Neben den WAZ-Zeitungen und -Onlinediensten in Nordrhein-Westfalen und
Thüringen umfasst der Vertrag die Belieferung der Braunschweiger Zeitung, die auch in den vergangenen Jahren Kunde der dpa war. Ebenfalls von dpa beliefert werden zukünftig die Print- und Onlineausgabe von "Reviersport" sowie die Online-Auftritte der privaten Radiosender im Ruhrgebiet, die von der zur WAZ Mediengruppe gehörenden Westfunk GmbH & Co. KG vermarktet werden.

 

"Als Gesellschafter ist die WAZ Mediengruppe der dpa seit Jahrzehnten verbunden. Dass ihre Titel und Onlinedienste in Nordrhein-Westfalen und Thüringen jetzt auch wieder dpa-Kunden sind, freut uns sehr", sagt Michael Segbers, Vorsitzender der dpa-Geschäftsführung. "Zugleich ist die langfristig angelegte Partnerschaft mit der WAZ Mediengruppe für uns ein Ansporn, den erfolgreichen Umbau der dpa konsequent fortzusetzen."

"Das überregionale, nationale und internationale Nachrichtenangebot der dpa ist eine gute Ergänzung zur hervorragenden Arbeit unserer Journalistinnen und Journalisten in NRW und Thüringen - wir können so die Qualität unserer Tageszeitungen weiter ausbauen", so Christian Nienhaus, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe. Und Mark-Oliver Multhaup, Geschäftsführer von WAZ NewMedia gibt auch dem im Insolvenzverfahren befindlichen bisherigen Partner dapd noch einen mit: "Mit dpa können unsere Zeitungstitel und Online-Portale in Nordrhein-Westfalen und Thüringen in Zukunft auf die Leistungen einer traditionsreichen und nachrichtenstarken Vollagentur bauen, die Marktführer ist und ihre Position durch den Vertrag mit der Associated Press noch gestärkt hat." AP war bislang Partner der dapd und will künftig gemeinsam mit der dpa gemeinsame Sache machen. Die dapd betrachtet die Kündigung durch AP allerdings als ungültig.