Nachdem der Insolvenzverwalter der "Frankfurter Rundschau" das Gebot des türkischen Medienunternehmens Estetik Yayincilik mit recht harschen Worten in vielen Punkten kritisiert hatte, läuft bei der "Frankfurter Rundschau" derzeit vermutlich alles auf eine Übernahme durch den lokalen Konkurrenten "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hinaus. Auch nach der Übernahme durch das konservative Blatt, solle die "FR" aber ihre linksliberale Ausrichtung behalten, wie der "Focus" unter Berufung auf das FAZ-Verlagsmanagement berichtet - was freilich mit Blick auf den Versuch, die jetzigen Leser zu halten, auch dringend anzuraten ist.

Zur Disposition stehe allerdings das handlichere Tabloid-Format, das die "Frankfurter Rundschau" im Jahr 2007 eingeführt hatte. Die Frage, ob der Mantelteil weiter von der bei der Berliner Zeitung angesiedelten Redaktionsgemeinschaft geliefert werde, werde noch geprüft. Auch ein bundesweites Erscheinen sei weiterhin eine Option, Herzstück solle aber der Regionalteil sein. Die Lokalausgaben sollen von 30 bis 50 Redakteuren erstellt werden.

Mit einer Übernahme durch die "FAZ" würden alle drei Frankfurter Zeitungen unter ein Dach kommen. Auch die "Frankfurter Neue Presse" wird von einer Tochter der FAZIT-Stiftung herausgegeben. "Wenn unser Heimatmarkt in Bewegung gerät, können wir nicht einfach zuschauen", erklärt FAZ-Geschäftsführer Trevisan das Interesse an der "FR".

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