Anfang des Jahres wurden die Pläne des ZDF und Oliver Berbens bekannt, das Leben von Anne Frank zu verfilmen. Zwar gibt es bereits viele Filme über das Leben, doch eine Berechtigung für eine weitere Produktion sah Produzent Oliver Berben dennoch. "Es gibt zwar schon mehrere Filme über Anne Frank, aber noch keine rein deutsche Produktion", rechtfertigte Berben den geplanten Film gegenüber dem "Spiegel". Beim Anne Frank Fonds stieß das Projekt auf wenig Gegenliebe. Der Schweizer Fonds, der als Universalerbe weltweit die Rechte an den Frank-Tagebüchern inne hat, plant zum 70. Todestag selbst einen Film über Anne Frank - und warf dem ZDF "respektloses Verhalten". Die Mainzer hatten eine Zusammenarbeit abgelehnt und die Lizenzrechte für einen eigenen Film gar nicht erworben.

Das ZDF gab sich entsprechend gesprächsbereit, wollte man das Projekt mit Oliver Berben doch unbedingt umsetzen. Die Drehbücher sollten dem Fonds zur Einsicht vorgelegt werden, wie ZDF-Intendant Thomas Bellut versprach. Seither tat sich allerdings nicht viel, wie Yves Kugelmann dem "Tagesspiegel" bestätigte. "Wir haben weder vom ZDF noch von Berben diesbezüglich Informationen erhalten", so Kugelmann. Das gemeinsame Projekt von ZDF und Oliver Berben wurde nun auch fallen gelassen. Die geplante Verfilmung sei unter den gegebenen Umständen nicht zu realisieren, erklärten die Mainzer. Der "Tagesspiegel" vermutet, dass schlicht weiterer Ärger mit dem Fonds vermieden werden soll. Beim ZDF will man nun alternative Projekte zum Jahrestag umsetzen.

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