Eigentlich begann der Wahnsinn schon bei den ersten Spekulationen über den Dreh der fünften „Homeland“-Staffel in Babelsberg. Die durch Steuergelder subventionierten Dreharbeiten der US-Serie in Deutschland wurden überschwänglich gefeiert und unmittelbar in teilweise absurden Artikeln der Berliner Boulevardpresse spekuliert, wo der Cast um Hauptdarstellerin Claire Danes wohl wohnen, arbeiten, essen, trainieren und einkaufen könnte. Gehaltvoll war das meist nicht - und all das schon lange bevor die Dreharbeiten zur fünften Staffel „Homeland“, die Fox für den US-Pay-Sender Showtime produziert, überhaupt begonnen hatten.

Auf die wenig gehaltvolle aber umso euphorischere Berichterstattung über Dreharbeiten einer Fernsehserie folgt nun während der Dreharbeiten das nächste Kapitel. Am späten Freitagnachmittag teilt die Kanzlei Schertz Bergmann im Namen von "Homeland"-Hauptdarstellerin Claire Danes und Familie mit: „Nachdem die ‚Bild‘-Zeitung bereits mehrfach Paparazziabschüsse unserer Klientin, ihres Mannes und ihres Kindes, die wir ebenfalls vertreten, gedruckt hat in rein privaten Momenten, sind wir nunmehr beauftragt worden, gegen die ‚Bild‘-Zeitung Unterlassungsansprüche durchzusetzen sowie auch eine hohe Geldentschädigung im sechsstelligen Bereich zu fordern.“

Weiter heißt es in dem Schreiben an die Presse: „Frau Danes wird während ihres Aufenthaltes in Berlin bereits seit Anfang an von Paparazzi verfolgt, was nur dadurch möglich wird, dass es Zeitungen gibt, die diese Fotos drucken. Ich bin daher weiterhin beauftragt, dieses unverzüglich zu unterbinden, indem wir auch gegen die Verantwortlichen Strafanzeige stellen. Die Verletzung des Rechts am eigenen Bild ist eine Straftat. Wir bitten daher um dringende Beachtung.“

Beim Medienforum.NRW wiederholte TV-Produzent UFA-Chef Wolf Bauer diese Woche in Köln übrigens noch einmal sinngemäß, was sein Produktionskollege Nico Hofmann kürzlich schon im Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" formulierte. Da sagte Hofmann: "Wir müssen meines Erachtens nicht in permanenten Jubel ausbrechen, nur weil jetzt, bei aller Wertschätzung für 'Homeland', eine US-amerikanische Serie in Berlin gedreht wird. Und dies auf breiter Basis gefördert, teils staatlich, mit zweistelligen Millionenbeträgen." Doch für die Boulevard-Presse bleiben die Dreharbeiten scheinbar ein großes Thema.