Mit reichlich Schaum vorm Mund hat sich "Bild.de"-Chefredakteur Julian Reichelt in einem langen Facebook-Posting mit einem "Bildblog"-Artikel vom Freitag auseinandergesetzt. Autor Mats Schönauer zeigt in dem Text, den Kollege Stefan Niggemeier in den sozialen Netzwerken verbreitete, auf, dass sich "Bild" einerseits in diversen Kommentaren für Flüchtinge stark mache, andererseits aber Fremdenhass schüre. "Die Hütte brennt, 'Bild' schüttet Benzin nach, und Julian Reichelt steht davor und tut so, als wolle er löschen", so Schönauer am Ende seines Artikels, den Reichelt offenbar nicht unkommentiert lassen wollte.

"Das ist nichts anderes als eine Verleumdung übelster Sorte, die ich nicht so stehen lassen werde", schrieb Reichelt am Montag auf Facebook in Richtung der beiden Journalisten und führte im Folgen zahlreiche Beispiele dafür auf, wie er und "Bild"-Kollegen sich für Flüchtlinge einsetzten. "Sollten Mats Schönauer und Stefan Niggemeier sich auf ähnliche Weise engagiert haben, würde ich das gern hören", so der 'Bild.de'-Chefredakteur. "Es gibt zahlreiche solcher Fälle, in denen wir bei 'Bild' uns für Flüchtlinge eingesetzt haben, weit über unsere Berichterstattung hinaus. Niemand bei 'Bild' erwartet dafür einen Dank. Wir tun es, weil es das Richtige ist."

Und weiter: "Was ich persönlich allerdings erwarte, ist, dass wir dafür nicht von Schreibtisch-Ideologen wie Mats Schönauer und Stefan Niggemeier verunglimpft und als Flüchtlingshasser verleumdet werden. Wenn Mats Schönauer und Stefan Niggemeier auch nur einen Funken von dem Anstand hätten, den sie uns absprechen, würden sie sich für ihre üblen, völlig haltlosen Unterstellungen entschuldigen. Aber das wird nicht passieren." Schönauers eigentlichen Kritikpunkt griff der Chefredakteur in seinem Facebook-Posting allerdings gar nicht auf.

Und so dauert es nicht lange, bis sich Schönauer mit einem weiteren "Bildblog"-Eintrag zu Wort meldete. "Wir werfen 'Bild' und ihm ja nicht vor, 'Flüchtlingshasser' zu sein. Sondern den Hass zu schüren, indem sie bewusst Fakten verschweigen oder verdrehen, um aufregende Schlagzeilen präsentieren zu können - die dann wiederum in Sozialen Netzwerken und den Köpfen vieler Leser die Stimmung gegen Flüchtlinge anheizen", heißt es in dem Text. Es gehe nicht um Reichelts persönliches Engagement, sondern um die publizistische Verantwortung der "Bild"-Zeitung.

Auch Stefan Niggemeier meldete sich inzwischen noch einmal zu Wort und kommentierte Reichelts Aussagen auf Twitter pointiert:

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