Der vermeintliche Schalter konnte wie geplant umgelegt werden: Für den Montagmorgen hatte N24, der 2018 mit der Marke Welt verschmelzende Nachrichtensender des Medienhauses Axel Springer, den Start seines neuen Senderauftritts geplant. Einzige Sorge: Eine Breaking News-Situation am Wochenende, die wichtige letzte Tests unmöglich gemacht hätte.

Kurz nach Mitternacht wurde bereits die OnAir-Optik in Form des Nachrichten-Laufbandes umgestellt. Zum Start des Live-Sendebetriebs um 6 Uhr folgte dann auch der Rest von OnAir-Design und Studio. N24 präsentiert sich in einem neuen Design, das tatsächlich gleichermaßen frisch wie vertraut wirkt. Farblich bleibt es bei Dunkelblau und Orange. Doch im OnAir-Design ersetzen (transparente) Flächen die bisher sehr präsenten Kacheln und gerahmten Kästen.



"Wir wollten für die richtig brillanten und großen Bildschirme in den Haushalten einen Auftritt entwickeln, der aus dem modernen Digitaldesign gedacht ist. Das bedeutete auf jeden Fall auch eine sehr durchdachte Bewegungsmechanik bei allen Elementen. Emotionalität war uns sehr wichtig - das macht den Sender aus - und Vielfalt. Also lieber echte Bilder und Grafik nur dort, wo sie wirklich sinnvoll ist", erklärt Kristina Faßler, Sprecherin des Senders und Marketing-Chefin von WeltN24 im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de.

"Übrigens auch im neuen Nachrichtenopener", ergänzt sie. "Hier haben wir uns bewusst gegen die übliche Weltkugel entschieden, die sich dreht, aufgeklappt wird und mit der wohl 90 Prozent der Nachrichtensendungen beginnen. Auch hier gibt es bei uns jetzt echte Bilder. Wir werden künftig verschiedene Newsopener im gleichen Stil aber mit verschiedenen Nachrichtenbildern einsetzen. Das dürfte ein Novum sein." Die Musik für den neuen Nachrichtenopener sowie für alle anderen Design-Elemente wurde von Hans Zimmers und Extreme Musics Kompositionsteam "Bleeding Fingers" in Los Angeles kreiert.



Und sonst? "Die Programmübergänge sollten fließender werden und einfach mehr Spaß machen. Das wollen wir mit unserer animierten Multiframe-Optik, dem sogenannten Grid erreichen." Mit der Designumstellung kommt nun auch das im Welt-Markenprozess entwickelte, leicht angepasste N24-Logo zum Einsatz. Das neue Design wurde in enger Zusammenarbeit mit der Agentur Kays Khalil entwickelt und umgesetzt. Hauptverantwortlich im Sender sind Martin Sennekamp (Art Director Creative Video) und Kristina Faßler. Die technische Umsetzung inhouse erfolgte unter Leitung von Philipp Kern und Thorsten Schacke.

Doch nicht nur das OnAir-Design wurde überarbeitet. Auch im Nachrichtenstudio hat sich etwas getan - und soll sich in den kommenden Wochen auch noch weiter verändern. Man werde "im laufenden Betrieb" umbauen. Gemeint ist damit: Nachts und an den Wochenenden. Im Hintergrund bleibe weiterhin die Redaktion zu sehen. N24 wolle weiterhin auf Realismus durch ein reales Studio setzen. Ermöglicht werden sollen durch den Umbau bessere Bedingungen für sitzende und stehende Moderationen sowie Einzel- und Doppelmoderationen ebenso wie Gesprächssituationen mit Gästen. Das Studio-Design entwickelte Jürgen Schmidt-Andrè.



Der Moderationstisch wurde vorerst einmal der neuen, helleren Farbwelt der Marke angepasst. Nach der US-Wahl Anfang November soll ein neuer Moderationstisch zum Einsatz kommen. Mit einem helleren Boden und Betonanmutungen setze man künftig auf eine Art "Loftstyle", so Kristina Faßler gegenüber DWDL.de. Reales Studio und OnAir-Design zu koordinieren, ist die bekannte Herausforderung bei einem Redesign. Bei WeltN24 kommt dazu noch die Anpassung zweier Medienmarken und ihrer Zielgruppen, die online bereits zum Jahreswechsel und im TV ab 2018 unter einer Marke — Welt - vereint werden sollen.