Seit dem 1. März 2016 gibt es einen Tarifvertrag für Kleindarsteller, dieser wurde allerdings von verdi zum Ende des Jahres einseitig gekündigt - die Gewerkschaft will bessere Bedingungen als bislang. Die Zeit drängt, um einen Kompromiss zu finden. Doch derzeit sieht es nicht danach aus, als würden sich die Parteien aufeinander zubewegen. Nun hat die Produzentenallianz die aus ihrer Sicht zu hohen verdi-Forderungen zurückgewiesen und die Gewerkschaft kritisiert.

Verdi hatte in einer ersten Tarifrunde den Wegfall der flexiblen Möglichkeit zur 13. Arbeitsstunde in Frage gestellt. Darüber hinaus forderte die Gewerkschaft pauschale Tariferhöhungen von sechs Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr. Christoph Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz, bezeichnet diese Forderungen als "völlig aus der Welt". Die deutsche Filmproduktion stehe international unter einem erkennbaren Druck, so Palmer. Die Budgets seien angespannt und die Förderungsbedingungen in anderen Ländern besser.

Die Produzenten können sich allenfalls eine "sehr maßvolle Erhöhung des Tarifgefüges" vorstellen - offenbar mehr als das, was verdi fordert. Die "sehr gute Vergütung" für die 12. und 13. Stunde soll erhalten bleiben. In der ersten Tarifrunde hat die Produzentenallianz kein eigenes Angebot unterbreitet. Johannes Kreile, stellvertretender Geschäftsführer und Sektionsleiter Fernsehen der Produzentenallianz, forderte verdi und den Bundesverband Schauspiel (BFFS) "nachdrücklich dazu auf", ihren "umfangreichen, illusionären Forderungskatalog zu priorisieren".

Mit dem BFFS verhandelt die Produzentenallianz auch den neuen Tarifvertrag für Schauspielerinnen und Schauspieler in Berlin, der aus 2014 stammt und ebenfalls zum Jahresende gekündigt wurde. Auch hier sei "noch eine Menge Bewegung erforderlich", sagt Kreile.