"Spiegel"-Redakteur Markus Feldenkirchen wird in diesem Jahr vom "Medium Magazin" als "Journalist des Jahres" ausgezeichnet. Vor allem ist es ein Stück, das ihm in diesem Jahr den Preis beschert hat: Seine Reportage "Mannomannomann", für die er über Monate SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz begleitet hat - während des Höhenflugs ebenso wie während des Absturzes.

In der Jurybegründung für den "Journalisten des Jahres" heißt es unter anderem: "Über wohl kein Stück wurde in den vergangenen Monaten so viel debattiert wie über Markus Feldenkirchens Porträt von Martin Schulz als SPD-Kanzlerkandidat im Wahlkampf: Feldenkirchen hat aus den Informationen, die er dank exklusiver Einblicke hinter die Kulissen über viele Wochen gesammelt hat, ein meisterhaftes, präzise beobachtetes Stück Politikreportage gemacht und sich trotz der Nähe sein klares Urteil bewahrt. Dem erfahrenen Politikbeobachter gelang damit eine Geschichte, die den hektischen Politalltag überdauern wird, weil sie eine bisher kaum gekannte Transparenz des Politikbetriebs schuf. Die aufwändige Recherche und sorgfältige Erzählung seiner Schulz-Story 'Mannomannomann' über einen beispiellosen öffentlichen Höhenflug und Absturz beeindrucken und haben spannende Debatten ausgelöst auch über den Einfluss des Journalismus auf Politik."

Feldenkirchen sagte im Interview mit dem "Medium Magazin": "Ich wollte den Lesern einen Eindruck vermitteln, wie es hinter den Kulissen einer solchen Kampagne aussieht. Ich wollte auch zeigen, was die große Politik ihren Protagonisten abverlangt, gerade in einer Extremsituation eines Bundestagswahlkampfes. Dass hinter 'denen da oben', wie es oft verächtlich heißt, ganz normale Menschen stecken, mit Stärken und Schwächen. Und all das ist völlig unabhängig davon, wie erfolgreich eine Kampagne endet - und wann die nächste startet."

Die weiteren Preisträger in einzelnen Kategorien:

  • Chefredaktion National: Barbara Hans (Spiegel Online)
  • Regional: Michael Bröcker (Rheinische Post)
  • Politik: Robin Alexander (Welt)
  • Wirtschaft: Kayhan Özgenc (BamS)
  • Kultur: Nils Minkmar (Spiegel)
  • Unterhaltung: Eva Schulz (funk)
  • Sport: Jessy Wellmer (ARD)
  • Wissenschaft: Tanja Krämer, Christian Schwägerl (RiffReporter)
  • Reporter National: Lara Fritzsche (SZ Magazin)
  • Reporter Regional: Julia Rathke (Rheinische Post)
  • Entrepreneur: Susann Hoffmann, Nora-Vanessa Wohlert, Teresa Bücker (Edition F)
  • Team: Paradise Papers (Rechercheverbund SZ/WDR/NDR)

Der Preis fürs Lebenswerk geht an Ingrid Kolb, ein Sonderpreis an Deniz Yücel und #FreeDeniz.