Der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache wird aufgrund eines Facebook-Posts nicht nur von ORF-Moderator Armin Wolf verklagt (DWDL.de berichtete), sondern auch vom Sender selbst. Das hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz nun gegenüber der Nachrichtenagentur APA bestätigt. Der ORF klagt den Politiker auf Unterlassung und Urteilsveröffentlichung, die Klage richtet sich zudem auch gegen Facebook selbst, weil das Social Network den Beitrag bislang nicht entfernt hat.

Mit seinem Post vom 13. Februar habe Vizekanzler Strache "in der Verfälschung eines ORF-Werbe-Sujets" dem ORF unterstellt, "er verbreite in allen seinen Medien Fake News, Lügen und Propaganda", so ORF-Chef Wrabetz. "Damit wurde im Zusammenhang mit einem ORF-Inserat ein ehrenrühriger und kreditschädigender Text hinzugefügt. Mit diesem Text wurde die journalistische Arbeit von 800 ORF-Journalistinnen und Journalisten im Fernsehen, Radio und Online diskreditiert." Wegen der "massiv persönlichkeitsverletzenden und wahrheitswidrigen Angriffe" behalte man sich zudem die Geltendmachung weiterer immaterieller Schadensersatzansprüche vor, so Wrabetz weiter.

Strache selbst entschuldigte sich zuletzt bei Armin Wolf und schlug über seinen Anwalt ein Vergleichsangebot vor. Das sieht vor, dass der Politiker folgenden Text bei Facebook veröffentlicht: "Ich habe vor einigen Tagen eine Veröffentlichung vorgefunden und geteilt, in der von 'Lügen' und 'Fake-News' die Rede war und die Dr. Armin Wolf zeigte. Ich halte hiermit fest, dass ich damit keine persönlichen Vorwürfe gegen Dr. Armin Wolf erheben wollte. Dies wurde in der Öffentlichkeit aber so verstanden, wofür ich mich entschuldige." Die von ihm getätigte Darstellung sei ein Fehler gewesen, so Strache.

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