Im Dezember 2016 hat Rupert Murdoch erstmals angekündigt, die restlichen Sky-Anteile übernehmen zu wollen. 39 Prozent an Sky gehören bereits zu 21st Century Fox, seither kämpft Murdoch um die restlichen 61 Prozent. Weil Murdoch und sein Firmenimperium in Großbritannien spätestens seit der Abhöraffäre vor einigen Jahren aber sehr misstrauisch beäugt werden, ließen sich die Behörden bei der Prüfung des Deals viel Zeit. Inzwischen ist der Murdoch-Konzern selbst zum Übernahmeziel geworden, Disney will große Teile von 21st Century Fox kaufen.

Nach einer rund eineinhalbjährigen Hängepartie bekommt Murdoch nun aber doch noch grünes Licht: 21st Century Fox darf Sky komplett übernehmen, wenn dafür Sky News an Disney oder ein anderes Unternehmen verkauft wird. Das kündigte Kulturminister Matt Hancock am Dienstag vor den britischen Abgeordneten an. An Sky News hing bis zuletzt der gesamte Deal: Weil zum gesamten Murdoch-Konzern (inkl. News Corp) auch einige britische Zeitungen ("The Sun", "Times of London") gehören, fürchtete die Regierung in London negative Auswirkungen auf die Medien-Pluralität im Land. Murdoch hatte zuletzt einige Zugeständnisse gemacht und unter anderem einen Verkauf von Sky News zugesichert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sky dauerhaft ein Teil von 21st Century Fox wird, ist aber eher klein. Wie bereits beschrieben, will Disney große Teile des Konzerns übernehmen. Geht dieser Deal durch, müsste Disney auch für Sky bieten - das entschied die Regierung in Großbritannien bereits vor wenigen Wochen (DWDL.de berichtete). Und dann ist da ja auch noch die NBC-Mutter Comcast, die ebenfalls Interesse an einer Übernahme von Sky hat und zuletzt deutlich mehr Geld bot als 21st Century Fox. An der geplanten Übernahme durch Comcast hat die britische Regierung nichts auszusetzen - auch hier gab es nun grünes Licht.

Bereits im Februar kündigte Comcast ein entsprechendes Angebot für Sky an, Ende April machte der Konzern dann ernst und bot rund 31 Milliarden US-Dollar und damit etwa 16 Prozent mehr als 21st Century Fox. Gut möglich also, dass Murdoch noch einmal nachlegt - und es damit zu einem echten Übernahmekampf kommt. Comcast-Chef Brian Roberts spielte zuletzt sogar öffentlich mit dem Gedanken, ein eigenes Übernahmeangebot für 21st Century Fox zu machen - damit würde man wiederum Disney Konkurrenz machen.