Hörfunkdirektorin Valerie Weber und Fernsehdirektor Jörg Schönenborn sollen nach dem Willen von WDR-Intendant Tom Buhrow auch weiterhin in ihren Funktionen tätig bleiben. In der Sitzung des WDR-Rundfunkrats hat Buhrow die beiden am Donnerstag zur Wiederwahl vorgeschlagen. Die Verträge beider Direktoren laufen noch bis zum 30. April 2019, der Rundfunkrat soll nun Ende Oktober über die Personalien entscheiden.

Eigentlich hätten die prominenten Vertragsverlängerungen schon im Mai über die Bühne gehen sollen, doch wegen der Aufarbeitung der Vorwürfe gegen hochrangige Mitarbeiter hatte sich Buhrow dazu entschieden, die Personalien auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Die unabhängige Prüferin Monika Wulf-Mathies hatte Schönenborn kürzlich zwar nicht direkt angegriffen, äußerte aber das Gefühl, dass man in der Vergangenheit mit mehr Aufklärungseifer auch mehr hätte erreichen können (DWDL.de berichtete). Er habe jedoch bei der Aufklärung geholfen, würdigte Wulf-Mathies - und Buhrow sprach Schönenborn daraufhin öffentlich sein Vertrauen aus.

Jetzt zeigte sich der Intendant mit Blick auf die Arbeit seiner beiden Direktoren in den zurückliegenden vier Jahren zufrieden. "Valerie Weber und Jörg Schönenborn haben in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet und ihre Programme strategisch neu ausgerichtet", betonte Buhrow. Beide hätten die Zusammenarbeit von Fernsehen, Hörfunk und Online vorangetrieben. "Diese Entwicklung wollen wir nun gemeinsam mit der Neuordnung der Programmdirektion konsequent fortführen. Unser Ziel ist es, künftig noch stärker crossmedial zu arbeiten, um so Raum für digitale Innovation zu schaffen und mehr Menschen auf mehr Wegen zu erreichen."

Buhrow: "Bei der Hörfunk-Flottenstrategie beeindrucken mich besonders die herausragende Entwicklung der Kultur- und Wortprogramme WDR 3 und WDR 5 sowie die Etablierung von Cosmo als junges europäisches Kulturradio für die ARD." Schönenborn habe indes Information und Investigatives im WDR Fernsehen und in der ARD gestärkt, lobte Buhrow und verwies auf den Ausbau der Nachrichtenschienen im Dritten und die Initiative für eine Doku-Reihe zur Primetime im Ersten.