Hans W. Geißendörfer als Erfinder der "Lindenstraße" und Hana Geißendörfer als kreativ verantwortlicher Kopf der Serie haben sich mit scharfen Worten zum von der ARD angekündigten Aus des Dauerbrenners geäußert. Gegenüber DWDL.de sagen sie, die "Lindenstraße" stehe für politisches und soziales Engagement, für Meinungsfreiheit, Demokratie, gleiche Rechte für alle und Integration. Das sei besonders in Zeiten von Rechtsruck und Ausländerfeindlichkeit wichtiger denn je.

"Wir sind bestürzt und können nur unser Unverständnis zum Ausdruck bringen, dass die ARD es offenbar nicht mehr als ihren Auftrag sieht, die Serie fortzusetzen, zu deren Kern es gehört, diese Haltung zu vertreten", so die Geißendörfers. Kurz zuvor hatte der WDR in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass die "Lindenstraße" 2020 nach rund 34 Jahren enden wird. Ende 1985 ging die Serie erstmals on Air, seither wurden fast 1.700 Folgen ausgestrahlt.

Hauptgrund für das Aus der Serie sind die seit Jahren sinkenden Zuschauerzahlen sowie die Sparzwänge innerhalb der ARD und die vergleichsweisen hohen Produktionskosten für die Serie. Beim federführenden WDR bedauerte man den Schritt der ARD-Fernsehprogrammkonferenz, die sich mehrheitlich gegen eine Fortsetzung entschieden hatte. "Gleichzeitig verstehen wir, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der ARD geändert haben und Produktionen neu  bewertet werden müssen", so WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn.

"Lindenstraßen"-Erfinder Hans W. Geißendörfer, der seine Tochter Hana 2015 als Produzentin mit an Bord holte, vorher war sie schon als Autorin für die Serie tätig, erklärte bereits in der Vergangenheit, dass man nicht noch mehr sparen könne als ohnehin schon. In der Vergangenheit zeigte er sich aber stets optimistisch, wenn er auf die mögliche Verlängerung der Serie angesprochen wurde. Nun aber hat die ARD Fakten geschaffen und sich gegen den Klassiker "Lindenstraße" entschieden.

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