Damit Print und Online bei der "Zeit" besser verzahnt werden, plant die Verlagsgruppe weitreichende Änderungen in 2019. So wird Giovanni di Lorenzo ab Januar Vorsitzender aller Chefredaktionen, also auch der von "Zeit Online". In dieser Rolle soll di Lorenzo vor allem koordinierend tätig sein. Online-Chefredakteur Jochen Wegner wird zudem Mitglied der "Zeit"-Chefredaktion. Wegner soll sich um die Zusammenarbeit zwischen Print und Online kümmern.

Giovanni di Lorenzo lässt in einer Stellungnahme durchblicken, dass man auch noch viel weitergehende Änderungen in Betracht gezogen hat: "Wir haben uns in den letzten drei Jahren sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, wie ‘Die Zeit’ aussehen müsste, wenn man sie neu erfinden würde. Die meisten unserer Antworten setzen wir nun nach und nach um. Wir haben uns jedoch vorläufig gegen eine Umstellung des Formats der ‘Zeit’ entschieden."

Jochen Wegner ergänzt: "Der große Erfolg unseres Online-Bezahlangebots Z+ hat uns gezeigt, wie wirksam es ist, wenn Print- und Online-Redaktion sehr eng zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit wollen wir im kommenden Jahr noch ausbauen. Im nächsten Schritt denken wir über besondere Inhalte für Abonnenten nach, die wir ausschließlich digital anbieten."

Neben den personellen Änderungen gibt es auch inhaltliche Neuerungen in 2019. So will man "großen Debatten und Kontroversen" mehr Raum geben und startet daher im ersten Halbjahr ein neues Ressort, das voraussichtlich den Titel "Streit" haben wird. In dieser Rubrik sollen Themen aus allen Teilen des Blattes aufgegriffen werden, mit am Tisch sitzt hier auch die Community-Redaktion der "Zeit". Zusätzlich sind bundesweite "Streit"-Veranstaltungen geplant. Die beiden Ressorts "Chancen" und "Wissen" werden im kommenden Jahr zu einem gemeinsamen Ressort "Bildung" zusammengefasst. Andreas Sentker und Manuel J. Hartung werden es zusammen entwickeln und leiten.

Und dann sucht die Zeit Verlagsgruppe auch noch nach einem gemeinsamen Standort für die Berliner Redaktionen. So sollen "Zeit Online", "Zeit Magazin", das Hauptstadtbüro, das Investigativ-Ressort, sowie zett.de und Credo künftig von einem Standort aus arbeiten. Hauptsitz des Verlags bleibt Hamburg.