Wenn in der kommenden Woche die MIPTV in Cannes ansteht, wird auch das ZDF mit einigen spannenden Serien-Projekten mit dabei sein. In den zurückliegenden Wochen und Monaten hat sich die Pipeline an Produktionen jedenfalls massiv gefüllt. Die neue Bauhaus-Serie "Die neue Zeit", über die wir hier schon einmal ausführlich berichtet haben, feiert am Montag, den 8. April, Premiere bei der Canneseries im Rahmen der MIPTV. In sechs Folgen erzählt die Serie vom Kampf um Anerkennung, Freiheit und Emanzipation in der Weimarer Republik.

In dem geplanten Dreiteiler "The Wall" thematisiert man zudem die dramatischen Hintergründe des wirtschaftlichen und ideologischen Zusammenbruchs der DDR vor 30 Jahren. Hier ist die Ausstrahlung für den Herbst 2019 geplant. In dem Spionage-Zweiteiler "West of Liberty", basierend auf einem Roman von Thomas Engström, begeben sich ein ehemaliger Stasi-Spitzel und ein CIA-Agent auf die Suche nach einem untergetauchten Whistleblower. Und dann arbeitet man in Mainz bekanntlich noch an der Romanverfilmung von Frank Schätzings Science-Fiction-Bestseller "Der Schwarm", Drehstart ist hier aber erst im kommenden Jahr. Weitere Projekte sind die Verfilmung von Dörte Hansens Bestseller "Altes Land" und der bereits gedrehte Dreiteiler "Unterleuten".

Innerhalb der European Alliance (mit France Télévisions und der italienischen RAI) arbeitet das ZDF derzeit zudem an zwei Serien. So starten die Dreharbeiten zur Agentenserie "Mirage" im April: Vor der Kulisse Abu Dhabis erzählt der Thriller die Geschichte einer Security-Expertin für Atomkraft-Anlagen, die ins Fadenkreuz der Geheimdienste gerät. Und voraussichtlich im Herbst beginnen die Dreharbeiten zur historischen Abenteuerserie "In 80 Tagen um die Welt", die auf dem Klassiker von Jules Verne basiert.

Hinzu kommen ein historischer Spionage-Thriller ("Spy City"), der ab Sommer gedreht wird, ein achtteiliger Thriller ("Shadow Play"), eine bereits abgedrehte Miniserie ("Die verlorene Tochter") sowie die internationale Krimireihe "Liebermann", die auf den Romanen von Frank Tallis  basiert. Bei letzterem haben die Dreharbeiten bereits begonnen und dauern voraussichtlich noch bis Mai dieses Jahres an. Im Winter will das ZDF zudem den in Neuseeland gedrehten Dreiteiler "The Gulf" zeigen. Noch keinen Sendetermin gibt es derweil für das Drama "Tod von Freunden": Darin wird ein Unfall zur Zerreißprobe für einen Freundeskreis. In acht Teilen zeigt die Serie, was eine solche Tragödie bei Menschen auslöst und welche dunklen Geheimnisse sich hinter der glücklichen Fassade verbergen können. Und natürlich, das war bereits bekannt, arbeitet man in Mainz derzeit auch an der zweiten Staffel von "Bad Banks".

Es ist eine beeindruckende Anzahl von Produktionen, die das ZDF derzeit in der Planung hat. Und auch inhaltlich handelt es sich bei den meisten Projekten um aufwändige Produktionen - für die das ZDF in Zukunft auch erst einmal einen Sendeplatz finden muss. Automatisch lassen sich die Mehrteiler und die anspruchsvollen Serien nämlich wohl nicht in das Programmschema einfügen. Aber das ist ja zunächst erst einmal eine gute Nachricht: Das ZDF sucht offensichtlich nach guten Inhalten und dann nach Sendeplätzen und will nicht nur bestehende Sendeplätze stumpf mit Inhalten füllen.

Gesamtbudget: 200 Millionen Euro

"Wir erzählen emotionale, vielschichtige und hochspannende Geschichten - mit neuen Partnern, an ungewohnten Orten und in einem größeren Genrespektrum als bisher. Unsere Nutzer können sich auf Serien-Highlights in höchster Qualität im ZDF, in ZDFneo und der ZDFmediathek freuen", so ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler. "Derzeit investieren wir gemeinsam mit unseren Partnern verstärkt in außergewöhnliche Serienprojekte aus Deutschland und Europa, die ein Gesamtbudget von über 200 Millionen Euro haben."

Und auch bei ZDFneo steht demnächst eine Reihe von Serien an, die aufhorchen lassen. So ist der Sender nun bei "Children of Mars" eingestiegen, an der die NeueSuper schon seit einiger Zeit gemeinsam mit Beta Film arbeitet. Die sechsteilige Serie beleuchtet die Grenzen der Menschlichkeit und die Frage, was es bedeutet, seinen Heimatplaneten für immer aufzugeben. Bereits im Mai startet zudem die zenteilige Serie "Undercover" (DWDL.de berichtete).

Im Sommer soll bei ZDFneo zudem die deutsch-spanische Serie "La Zona" gezeigt werden, sie verbindet Dystopie mit Horrorelementen und erzählt den Mordfall eines Schmugglers, dessen Leiche Spuren von Kannibalismus aufweist. Erst im Winter zeigt ZDFneo mit "Dunkelstadt" eine Detektivgeschichte mit weiblicher Hauptfigur. Und in der ZDF/BBC-Koproduktion "The Mallorca Files", die sich derzeit im Dreh befindet, klären eine britische Ermittlerin und ihr deutscher Kollege Mordfälle auf.

Auf der MIPTV hat das ZDF mit diesem Line-Up viel zu berichten. Im Fiction-Bereich sind die Mainzer jedenfalls breit wie schon lange nicht mehr aufgestellt.