Gute Erfahrungen hat RTL II in den vergangenen Jahren mit eigenproduzierten Serien nicht sammeln können, dennoch wagt der Privatsender jetzt den nächsten Anlauf. Das neueste Young-Fiction-Projekt hört auf den Namen "Wir sind jetzt" und wird bereits in wenigen Wochen an den Start gehen – allerdings zunächst nicht im linearen Programm. Stattdessen wird die Serie über das Erwachsenwerden erst mal beim Streamingdienst TV Now zu sehen sein.

Ab dem 27. April wird wöchentlich eine von vier Folgen zum Abruf bereitgestellt. Bereits ab dem 18. April zeigt RTL II eine zehnminütige Preview im Free-Bereich von TV Now. Wann "Wir sind jetzt" den Weg ins klassische Fernsehen schafft, steht dagegen noch nicht fest. Bei der Produktion vertraut RTL II dem Kino-Regisseur Christian Klandt und Christian Popp, dessen Firma Producers at Work für die Produktion verantwortlich zeichnet. Autor ist Burkhardt Wunderlich.

Teil des Serien-Konzepts ist die Integration verschiedener Social-Media-Kanäle. So soll der formateigene Instagram-Account ermöglichen, den Charakteren auch abseits der Episodeninhalte zu folgen. Weitere Inhalte finden sich zudem bei Facebook und YouTube. Die Serie und das Digitalkonzept haben das Medienboard Berlin-Brandenburg überzeugt, sodass "Wir sind jetzt" im Rahmen der New-Media-Förderung unterstützt wurde.

"Wir freuen uns über das erste gemeinsame Projekt mit RTL II", sagt Medienboard-Chef Helge Jürgens. "'Wir sind Jetzt' verbindet innovative Auswertungswege, die den veränderten Sehgewohnheiten, besonders der jungen Zielgruppe, Rechnung tragen. Diesen Paradigmenwechsel möchte das Medienboard nicht nur begleiten, sondern im Sinne der Stärkung des Produktionsstandorts Berlin-Brandenburg mit seiner Förderung aktiv gestalten."

In der Serie müssen sich Hauptfigur Laura, verkörpert von Lisa-Marie Koroll, und ihre Clique (Justus Czaja, Soma Pysall, Gustav Schmidt, Gina Stiebitz, Nele Trebs und Julia Wulf) mit der ersten Liebe und anderen Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens auseinandersetzen. Dazu gerät ihre Welt durch den Tod eines Freundes ins Wanken. "Das Crossmediale ist nativer Teil der Story – wir tauchen wirklich ein in Lauras Leben", so RTL-II-Programmchef Tom Zwiessler über den Social-Media-Ansatz. Bleibt abzuwarten, ob dieser Plan mit der anfänglichen Fokussierung auf TV Now aufgeht.

Zuletzt hatte es RTL II im Herbst mit einer eigenproduzierten Serie in der Primetime versucht. "Team 13 – Freundschaft zählt" erwies sich mit im Schnitt weniger als vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe aber nicht als der gewünschte Erfolg. Zum Schluss schalteten nur noch 400.000 Zuschauer ein.