Das ZDF ist nicht nur aus Quotensicht Dauersieger (zumindest beim Gesamtpublikum), sondern liegt auch in unserem Frische-Index, für den wir jeden Monat den Anteil an Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen im Abendprogramm (20:15 Uhr bis Mitternacht) der acht Vollprogramme ermitteln, für gewöhnlich an der Spitze. Selten ist der Vorsprung aber so groß wie im Mai: Das ZDF kommt hier auf einen Frische-Anteil von 90 Prozent, Das Erste folgt mit deutlichem Abstand dahinter mit 75 Prozent und liegt damit etwa gleichauf mit RTL.

Alle anderen Privatsender erreichen die 50-Prozent-Marke im Mai nicht mehr, sie bestritten also über die Hälfte der Sendezeit bereits mit Wiederholungen. ProSieben und Vox liegen gleichauf knapp unter der 50-Prozent-Marke, dahinter folgt Sat.1. RTL  II kommt nur auf gut ein Drittel frisches Programm, bei kabel eins war es kaum mehr als ein Fünftel. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres gab es vor allem beim ZDF einen größeren Ausschlag (+10 Prozentpunkte), auch RTL zeigte spürbar weniger Wiederholungen.

DWDL.de-Frische-Index - Mai 2019

  FIX-Punkte
Mai 2019
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Mai 2018
ZDF
90 von 100
+5
+10
Das Erste
75 von 100
-2
+1
RTL
74 von 100
+/-0
+5
ProSieben
48 von 100
-8
+3
Vox
48 von 100
+7
-1
Sat.1
44 von 100 -4
+3
RTL II
33 von 100
-6
-3
kabel eins
22 von 100
+3 -1

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.