Am 4. September 2015 entscheiden sich Tausende Flüchtlinge, die über Tage in Budapest festsaßen, zum "Marsch der Hoffnung": Entlang der Autobahnen machen sie sich auf den Weg in Richtung Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel muss in diesem Moment folgenschwere Entscheidungen treffen: Soll sich Deutschland bereit erklären, Tausende Flüchtlinge aufzunehmen? Oder soll man die Grenzen schließen? Was in diesen Stunden geschieht, zählt fraglos zu den historischen Momenten in der Ära Merkel und der Geschichte der Bundesrepublik. Das ZDF lässt diese nun in einem Dokudrama aufarbeiten, das zum 4. Jahrestag am 4. September 2019 gezeigt werden wird.

Im Mittelpunkt des 90-Minüters steht einerseits der Entscheidungsprozess der deutschen Kanzlerin, andererseits bezieht der Film auch die Perspektive des Syrers Mohammad Zatareih ein, der den Aufbruch der Flüchtlinge im Hauptbahnhof von Budapest maßgeblich initiierte. So nimmt das Dokudrama neben der Ebene der politischen Hauptakteure auch den "Marsch der Hoffnung" in den Blick, das Schicksal der Menschen vor Ort.

Der Film setzt dabei auf eine Mischung aus Spielhandlung, Originalbildern und Aussagen Beteiligter. Dabei rekonstruiert das Dokudrama die entscheidenden 24 Stunden vom 4. auf den 5. September 2015. Das zunächst parallel verlaufende und schließlich mehr und mehr ineinander übergreifende Geschehen um die beiden Hauptfiguren werde den dramaturgischen Leitfaden für die szenische und dokumentarische Darstellung bilden, so das ZDF.

Die Rolle der Angela Merkel übernimmt Heike Reichenwallner, Mohammad Zatareih wird von Armai Aram verkörpert. Originalaufnahmen von damals und Interviews mit damals Beteiligten aus Politik, Medien sowie involvierten Institutionen - ergänzen die szenischen Passagen. Dabei sind etwa der damalige Vizekanzler Sigmar Gabriel, der damalige Innenminister Thomas de Maizière und der damalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Auch Mohammad Zatareih selbst kommt im Film zu Wort.

Regisseur ist Christian Twente. Das Drehbuch schrieben Sandra Stöckmann und Marc Brost, der als Leiter des Hauptstadtbüros der "Zeit" das Geschehen 2015 mitverfolgte, publizistisch begleitete und selbst mit zahlreichen Involvierten sprach. Produzent ist Walid Nakschbandi von AVE Publishing. Die Redaktion liegt bei Stefan Brauburger und Stefan Mausbach, die Leitung hat Peter Arens.

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