Wenige Wochen nach Bekanntwerden des geplanten Einstiegs von KKR bei Axel Springer, ist die strategische Partnerschaft ein ganzes Stück wahrscheinlicher geworden. Wie der Verlag am Montag mitteilte, haben Springer-Aktionäre bis Freitag mehr als 20 Prozent der Aktien an den US-Finanzinvestor verkauft. Damit sei die Mindestannahmeschwelle überschritten worden, erklärte Springer. Zugleich sprach das Unternehmen von einem "wichtigen Etappenziel".

"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für unsere geplante strategische Partnerschaft mit KKR. Wir werden so zusätzliche Chancen nutzen können und unsere Wachstums- und Investitionsstrategie beschleunigen", sagte Springers Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner. Auch Finanzvorstand Julian Deutz zeigte sich zufrieden: "Wir freuen uns, dass das attraktive Angebot von KKR angenommen wurde. Auch mit Blick auf die noch ausstehenden Angebotsbedingungen sind wir zuversichtlich, dass sie in den nächsten Monaten erfüllt werden können."

Mitte Juni war bekannt geworden, dass sich KKR mit der Verlegerwitwe Friede Springer und Döpfner verbünden will - gemeinsam kommen sie nun auf fast 70 Prozent der Anteile. Döpfner erklärte schon damals, dass die Partnerschaft die "langfristige Wachstums- und Investitionsstrategie des Unternehmens" unterstütze. Ohne Friede Springer soll aber auch in Zukunft nichts gehen: Die Aktionärsvereinbarung sieht vor, dass weiterhin keine Entscheidung auf Gesellschafterebene ohne ihre Zustimmung getroffen werden kann.

Noch müssen allerdings die Kartell- und Medienbehörden dem Einstieg von KKR zustimmen, was Branchenbeobachtern zufolge jedoch als Formsache gilt. Die übrigen Aktionäre haben nun noch zwei Wochen Zeit, KKR ihre Aktien zum Preis von jeweils 63 Euro anzudienen. Sollte es grünes Licht geben, würde der Finanzinvestor auf dem deutschen Medienmarkt weiter Fuß fassen. In diesem Jahr hatte KKR bereits mit den Übernahmen von Tele München, Universum Film, i&u TV und Wiedemann & Berg Film Schlagzeilen gemacht.

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