Vor wenigen Wochen haben die Intendanten der ARD entschieden, die Sendezeit der "Tagesthemen" am Freitag künftig zu verdoppeln (DWDL.de berichtete). Das bedeutet auch: Die Sendung überschneidet sich 15 Minuten lang mit dem "heute journal" im ZDF. Tom Buhrow erklärte damals, er habe ZDF-Intendant Thomas Bellut bereits über den Schritt informiert - eingebunden in die Entscheidung waren die Mainzer aber ganz offensichtlich nicht.
Denn seit der Ankündigung der "Tagesthemen"-Verlängerung herrscht zwischen den Öffentlich-Rechtlichen ein Streit. Bellut verwies unter anderem darauf, dass man sich in solchen Dingen laut Staatsvertrag gemeinsam eine Lösung finden müsse. Volkes Herres, Programmdirektor des Ersten, versucht die Situation nun zu entschärfen und erklärt, die ARD werde seinen Koordinationsverpflichtungen auch künftig nachkommen. Für die "Tagesthemen" gilt das aber offenbar nicht.
Bellut nahm die Stellungnahme von Herres nun "mit Bedauern zur Kenntnis", erklärte aber gleichzeitig, dass man auf eine Gegenreaktion verzichten wolle. Er finde es jedoch "nach wie vor nicht in Ordnung, dass sich die ARD vor der Entscheidung nicht um eine Abstimmung mit dem ZDF bemüht hat, wie es der Rundfunkstaatsvertrag fordert. Unser Fernsehrat wird sich im März mit der Frage beschäftigen. Eine Krise mit der ARD wird daraus aber nicht."
Die Verlängerung der Freitags-Ausgabe der "Tagesthemen" greift zum 3. April, dann läuft das Nachrichtenmagazin zwischen 21:45 und 22:15 Uhr. Im Februar stand auch im Raum, die Ausgaben zwischen Montag und Donnerstag um jeweils fünf Minuten zu verlängern, um dort jeweils Zeit zu haben für mehr Inhalte aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Derzeit wird in dieser Sache aber noch an einem Konzept gearbeitet.