Aus Quotensicht war die Übertragung des Europa-League-Spiels zwischen Bayer Leverkusen und Inter Mailand für RTL ein voller Erfolg - knapp vier Millionen Zuschauer schalteten am Montagabend in der Spitze ein, um das Viertelfinale zu sehen. Doch viele Zuschauer waren einigermaßen verwundert, weil sich der Sender - anders noch als beim Frankfurt-Spiel in der vorigen Woche - dazu entschied, die vor leeren Rängen ausgetragene Partie mit Fangesängen vom Band zu untermalen.


Doch anders als es etwa Sky zuletzt handhabte, hatten die Zuschauer keine Wahl, ob sie nicht lieber doch den Original-Ton aus dem Stadion hören wollten. "Die Fangesänge sind RTL als Option von der UEFA angeboten worden. Wir haben uns dazu entschieden, diese akustische Unterstützung einzuspielen. Das kam bei vielen Zuschauern sehr gut an. Eine optionale Möglichkeit der Auswahl bestand für RTL-Zuschauer nicht", erklärte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer auf DWDL.de-Nachfrage.

Besonders ärgerlich aus Sicht einiger Leverkusen-Fans: Eingespielt wurden ausgerechnet auch Fangesänge des Erzrivalen 1. FC Köln. RTL weist diesbezüglich jedoch alle Schuld von sich. "Auf die zusammengestellte Art dieses ‘Soundteppichs‘ hatten wir keinerlei Einfluss. Wir werden die Verantwortlichen bei der UEFA nun informieren und um Prüfung bitten", heißt es von Seiten des Privatsenders.


Tatsächlich dürfte Sky Deutschland die Verantwortung für die unglückliche Gesangsauswahl tragen, denn der Bezahlsender ist von dem Fußball-Verband sowohl für die Champions League als auch die Europa League mit der Erstellung eines Stadionsound-Angebots beauftragt worden (DWDL.de berichtete). Dieser Sound besteht aus verschiedenen Audio-Layern und wird in einem komplexen Verfahren aus Tonaufnahmen früherer Spiele derselben Vereine erzeugt. Das hat im Falle des Leverkusen-Spiels offenbar nicht ganz so gut funktioniert.