Sonntag, kurz vor 21 Uhr. Nur wenige Minuten vor dem Anpfiff des Champions-League-Finals zwischen Bayern München und Paris Saint-Germain hat DAZN bestätigt, in der kommenden Saison auch weiterhin die Bundesliga zu übertragen. Konkret geht es um die Freitagsspiele sowie Begegnungen am Sonntag um 13:30 und Montagabend. Außerdem wird man Highlights von allen anderen Partien rund 40 Minuten nach Abpfiff online stellen und den Supercup sowie die Relegation übertragen.


In der Praxis ändert sich damit nichts, DAZN übertrug diese Spiele auch schon in der vegangenen Saison, nachdem Eurosport nach der Hälfte der Vertragslaufzeit die Lust auf die Bundesliga verloren hatte. Zuletzt war trotzdem unklar, wie die Situation in der kommenden Saison sein würde. Der Grund war eine außerordentliche Kündigung des Bundesliga-Vertrags durch Discovery - der US-Konzern witterte in der Corona-Pandemie und in deren Folge wochenlang unterbrochenen Saison eine willkommene Chance, um vorzeitig aus den ungeliebten und vor allem teuren Verträgen herauszukommen.  

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Nach dem Ausstieg einigte sich die Liga daraufhin vorerst direkt mit DAZN und Prime Video für den Rest der Saison, beide Dienste übertrugen die entsprechenden Spiele zeitgleich. Erst vor einigen Tagen entschied jedoch ein Schiedsgericht, dass die Kündigung von Discovery unwirksam war (DWDL.de berichtete). Und weil ein solcher Schiedsspruch für die beiden Parteien die Wirkung eines gerichtlichen Urteils hat, bleibt vertraglich erst einmal alles beim alten. Nun haben sich Discovery und DAZN offenbar auf eine Fortführung des Sublizenzierungs-Vertrags geeinigt. 

Und möglicherweise ist auch Amazon wieder mit dabei. Wie die "Bild" am Sonntagabend berichtet, sollen bei Prime Video in der nächsten Saison die DAZN-Übertragungen zu sehen sein, offenbar gegen einen Aufpreis. Auch nach der Sublizenzierung der Spiele an DAZN waren die Übertragungen ja bei Amazon zu sehen - weil Amazon zuvor gut mit Discovery verhandelt hatte und Discovery auch weiterhin gewährleisten musste, dass über den bei Amazon verbreiteten Eurosport Player die versprochenen Bundesliga-Spiele zu sehen sind. Das führte zu der kuriosen Situation, dass Eurosport 2 Xtra das DAZN-Signal übenahm, um Prime-Kunden auch weiterhin die Bundesliga anbieten zu können. 
 
Ob für die nächste Spielzeit eine einfachere Lösung zwischen Amazon und Discovery gefunden wurde, ist bisher nicht bekannt. Amazon äußerste sich am Sonntagabend zunächst nicht zu dem Deal. Man kommentiere generell keine Spekulationen, erklärte ein Amazon-Sprecher auf DWDL.de-Nachfrage. Klar ist jedoch, dass die Bundesliga in jedem Fall bei DAZN zu sehen sein wird - ab der Saison 2021/22 sogar mit mehr Spielen denn je. Dann wird der Streamingdienst sämtliche Freitags- und Sonntagsspiele übertragen, während bei Sky nur noch die Samstagsspiele verbleiben. (DWDL.de berichtete).