Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die angeblich geplanten Stellenstreichungen der Handelsblatt Media Group kritisiert. "Wir erwarten von der Verlagsspitze, dass den betroffenen Journalistinnen und Journalisten Alternativarbeitsplätze angeboten werden", erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Es sei mit den Anforderungen der Leser an "Handelsblatt" und "Wirtschaftswoche" nicht vereinbar, die Redaktionen einzudampfen und hoch qualifizierte Kollegen auf die Straße zu setzen.

Gerade in der Corona-Krise sei die Nachfrage nach recherchierten Informationen immens gestiegen. "Mit Stellenstreichungen sägt die Verlagsleitung an dem Ast, auf dem die gesamte Redaktion sitzt", so Überall weiter. Zuvor hatten "kress" und "Wirtschaftsjournalist" berichtet, dass beim "Handelsblatt" und der "Wirtschaftswoche" insgesamt 60 bis 80 Stellen wegfallen sollen. Die Rede ist von knapp 30 Stellen in der Redaktion und mindestens 30 weiteren Stellen in anderen Unternehmensbereichen.

Der Verlag wollte den Bericht zunächst nicht bestätigen. "Wie viele andere deutsche Unternehmen und Medienhäuser sind auch wir von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen", erklärte eine Sprecherin der Handelsblatt Media Group gegenüber "kress". "Wir konzentrieren und fokussieren uns auf strategisch wichtige Wachstumsfelder, um die Handelsblatt Media Group und deren Tochtergesellschaften kraftvoll für die Zukunft aufzustellen."