Es ist nur noch eine Formalie gewesen, jetzt ist es beschlossene Sache: Der ehemalige "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer wird zum 15. Januar neuer Programmdirektor am MDR-Standort in Leipzig. Der Rundfunkrat des Unternehmens hat der Berufung nun zugestimmt, MDR-Intendantin Karola Wille hatte Brinkbäumer vorgeschlagen (DWDL.de berichtete). Brinkbäumers Amtszeit geht über fünf Jahre hinweg, endet also erst Anfang 2026.

Die Position des Programmdirektors in Leipzig war seit dem Sommer unbesetzt, damals verließ Wolf-Dieter Jacobi den Sender überraschend. Kommissarisch wurden die Aufgaben seither von Angela Tomschke übernommen. "Der MDR gewinnt für diese Spitzenposition einen exzellenten Journalisten mit langjähriger Führungserfahrung und digitaler Transformationskompetenz in der Medienbranche", sagt MDR-Chefin Wille.  Und die MDR-Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade ergänzt: "Klaus Brinkbäumer steht für Relevanz, Vielfalt und Qualität sowie für digitale Innovation. Die Liste seiner Publikationen, Preise und Auszeichnungen beweist seine jahrzehntelange erfolgreiche Tätigkeit als Medienmanager."

Darüber hinaus hat der Rundfunkrat auch der Berufung von Fiction-Chefin Jana Brandt zur Programmdirektorin am Standort in Halle zugestimmt. Sie folgt hier auf Katja Wildermuth, die jüngst zur neuen BR-Intendantin gewählt wurde. Karola Wille sagt: "Jana Brandt besitzt eine große Fachkompetenz, Kreativität, kulturpolitische Expertise und ist exzellent innerhalb der ARD sowie der Produktionswirtschaft vernetzt. Sie gehört zu den prägendsten Film- und Serienmacherinnen in Deutschland und hat die Diversität stark mit befördert. Aufgrund ihrer leidenschaftlichen und zielorientierten Tätigkeit hat sie Anteil an der Erfolgsgeschichte des Transformationsprozesses im MDR zu einem crossmedial ausgerichteten Medienhaus. All dies macht sie zu einer hervorragenden Wahl für diese Spitzenposition im MDR."

Brinkbäumer und Brandt © MDR/Stephan Flad Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade, Jana Brandt, Klaus Brinkbäumer und MDR-Intendantin Karola Wille

Neben diesen Personalien hat sich der MDR-Rundfunkrat am Montag auch noch mit dem Wirtschaftsplan für das kommende Jahr beschäftigt und diesen genehmigt. Ähnlich wie viele andere ARD-Anstalten erwartet man im kommenden Jahr einen Fehlbetrag, konkret geht man von einem Minus in Höhe von 55 Millionen Euro aus. Diesen Verlust will man durch Rücklagen ausgleichen. Wie immer aber gilt auch beim MDR: Im Wirtschaftsplan wird davon ausgegangen, dass der Rundfunkbeitrag Anfang des kommenden Jahres von jetzt 17,50 auf dann 18,36 Euro steigt. Derzeit sieht es aber nicht so aus, als würden alle 16 Länderparlamente der Erhöhung zustimmen - in dem Fall würde der Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro bleiben.