Zu den größten Enttäuschungen der bisherigen TV-Saison zählt wohl die Late-Night-Show "Täglich frisch geröstet", die vor wenigen Wochen bei TVNow ihre Premiere feierte. Zuletzt spendierte der Streamingdienst allerdings noch eine Zusatzfolge - die sich dank des Late-Night-erfahrenen Hosts Pierre M. Krause dann auch tatsächlich von den vorherigen Ausgaben positiv abhob. Wie es darüber hinaus mit der Raab-Produktion weitergeht, steht jedoch noch in den Sternen.

"Ob es weitere Folgen geben wird, geben wir wie immer rechtzeitig bekannt", erklärte eine TVNow-Sprecherin auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de. Das klingt schon weit weniger euphorisch als die Ankündigungen, die die Mediengruppe RTL im Vorfeld hinausposaunt hatte. "Stefan Raab hat in seiner langjährigen Karriere als Pionier und kreativer Kopf die gesamte deutsche Showlandschaft maßgeblich mitgestaltet. Deshalb bieten wir ihm nur zu gerne den Spielplatz, auf dem er sich richtig austoben kann", hatte Henning Tewes, Co-Chef von TVNow, im Sommer angekündigt.

Tatsächlich wirkte die Show - abgesehen vom aufwendigen Studio - noch nicht ausgereift, auch wenn die Macher um Stefan Raab schnell einsahen, dass es keine gute Idee war, den "Roaster" hinter der Bühne zu verstecken. Das Fazit aus Köln fällt dann auch zurückhaltend aus: "Wir freuen uns, dass sich in acht Folgen und einer Sonderfolge 'Täglich frisch geröstet' ganz unterschiedliche Promis der Challenge 'Late Night Show' mit eigener Live-Band gestellt haben – und das unter erschwerten Bedingungen", heißt es dazu aus Köln.

Zugleich zeigte man sich selbstkritisch. Ein Studio ohne Publikum mache "die Herausforderung für den Host, aber auch für den Roaster noch größer", so eine Sprecherin. "Es gab Hosts mit erstaunlich guten Late-Night-Qualitäten, aber natürlich auch holprigere Auftritte. Das ist Teil der Show und darüber können wir selbst, aber auch die Promis schmunzeln." Ob "Täglich frisch geröstet" auch das Publikum zum Lachen brachte, ist indes nicht überliefert, denn Abrufzahlen nennt TVNow wie üblich nicht.

Klar ist dagegen, dass die wunderbare Kulisse, die im Übrigen nicht bei Brainpool in Köln-Mülheim, sondern bei der MMC in Ossendorf errichtet wurde, bereits wieder abgebaut worden ist. 

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